Oberneulands Coach Peter Moussalli musste im Vergleich zum 3:0-Liga-Sieg bei Victoria Hamburg auf die verletzten Kniat (Muskelfaserriss) und Artmann (Oberschenkelprobleme) verzichten und schenkte dafür Krogemann und Mahmut Aktas im "Spiel des Jahres" sein Vertrauen.
Auf der Gegenseite wechselte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp nach der 1:2-Niederlage gegen die Bayern im Supercup dreimal: Felipe Santana, der wiedergenesene Kehl und Perisic spielten für Leitner, Großkreutz und Hummels (Schädelprellung und Zerrung der Halswirbelsäule).
Vom Anpfiff weg ergriff Borussia Dortmund erwartungsgemäß das Kommando. Die Schwarz-Gelben hatten wie so oft deutlich mehr Spielanteile und setzten sich allmählich in der gegnerischen Hälfte fest. Oberneuland war aber gut auf den Double-Gewinner eingestellt und ließ vorerst nichts zu, der Viertligist konnte darüber hinaus über Muzzicato sogar den ersten Torschuss der Partie für sich verbuchen (5.).
DFB-Pokal am Samstag
Danach meldete sich aber der Meister an und sorgte über Blaszczykowski seinerseits für Gefahr - ein Lupfer des Polen verpasste das Ziel nur knapp (8.). Zwei Minuten später war es dann passiert: Lewandowski leitete Kehls Pass sehenswert weiter zu Reus, der freie Bahn hatte, im Sechzehner mit aller Ruhe den herauskommenden Mandic umkurvte und dann aus sieben Metern locker ins leere Tor einschob.
Auch in der Folge blieben die Westfalen tonangebend, sahen sich allerdings weiterhin mit einem leidenschaftlichen Gegner konfrontiert. Der FCO gab nicht auf und hielt mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln durchaus dagegen. Nachdem Blaszczykowski das rechte Außennetz getroffen hatte (16.), hätte eine Unachtsamkeit in der BVB-Deckung das Spiel fast auf den Kopf gestellt. Schmelzer verschätzte sich, doch Laabs konnte daraus kein Kapital schlagen (19.).
Danach verflachte die Begegnung ein wenig. Das lag einerseits daran, dass bei den Bremern nur noch wenig Bereitschaft zum kollektiven Nachsetzen zu erkennen war. Andererseits agierten die Dortmunder mit angezogener Handbremse, gaben die Zügel dabei aber zu keiner Zeit aus der Hand. Kurz vor dem Halbzeitpfiff schaltete der BVB dann noch einmal einen Gang hoch und erhöhte prompt auf 2:0: Piszczek legte per Kopf für Blaszczykowski ab, der sich bedankte und souverän den Halbzeitstand markierte (38.).
Perisic: Erst Latte, dann das Tor
Torschützen unter sich: Blaszczykowski und Reus (re.). picture alliance
Nach dem Seitenwechsel änderte sich freilich nicht allzu viel. Dortmund gab weiter den Takt vor, Oberneuland war auf Schadensminimierung bedacht und traute sich nur selten nach vorne. Folglich blieb es ein einseitiges Duell, in dem Reus (50.), Lewandowski (56.), Blaszczykowski (60.) und Kehl (62.) für die Höhepunkte sorgten. Dann schlug die Stunde von Perisic: Zuerst scheiterte der Kroate noch am Querbalken (66.), doch drei Minuten danach netzte er gekonnt per Schlenzer aus sechs Metern ins lange Eck ein - 3:0.
Damit waren die Würfel endgültig gefallen - auch die hoffnungsvollsten Optimisten dürften danach nicht mehr an eine Sensation geglaubt haben. Den FCO hatten zudem offensichtlich die Kräfte verlassen, was die Dortmunder aber nicht konsequent ausnutzten. Der BVB verlegte das Geschehen zwar weiterhin in die gegnerische Hälfte, drängte aber nicht mit aller Konsequenz auf den nächsten Treffer. Folglich plätscherte die Partie weitgehend ereignislos dem Schlusspfiff entgegen. Gegen Ende hätte der eingewechselte Schieber das 4:0 machen können, wenn nicht müssen: Der ehemalige Stuttgarter drosch das Leder aus 13 Metern in den dritten Stock (81.). Weil auch Felipe Santana kurz darauf per Kopf zu unpräzise war (85.), änderte sich am Resultat nichts mehr.
Borussia Dortmund empfängt am kommenden Freitag zum Bundesliga-Auftakt den SV Werder Bremen (LIVE! ab 20.30 Uhr bei kicker online). Tags darauf gastiert der FC Oberneuland im Rahmen der Regionalliga Nord bei der zweiten Mannschaft von Hannover 96.