Dynamo-Coach Heiko Bonan überraschte in seiner Startelf, in dem er den prominenten Neuzugang Biran (2004/05 zwei BL-Kurzeinsätze für Rostock) nicht im Angriff aufbot. Auf der Gegenseite vertraute Marco Kurz im ersten Pflichtspiel der Saison auf die beiden neuverpflichteten Sahan und Shechter im Offensivbereich. Weiter hinten schenkte der FCK-Coach Trapp zwischen den Pfosten sein Vertrauen. Im Abwehrzentrum erhielt Abel den Vorzug vor Amedick.
In den ersten Spielszenen einer zerfahrenen Anfangsphase gestaltete der BFC-Dynamo die Partie durch gute Organisation, engagierte Laufarbeit und Kampfkraft ausgeglichen. Der Erstligist erarbeitete sich durch überlegte Ballzirkulation jedoch zusehends Feldvorteile, die in der fünften Minute in der ersten guten Torgelegenheit mündeten: Sahan kam nach einer abgefälschten de Wit-Hereingabe einen Schritt zu spät.
Der einstige Serienmeister der DDR stand tief und begegnete dem FCK weiter mit couragierter Zweikampfführung. In der Vorwärtsbewegung agierten die Hohenschönhausener allerdings zu zaghaft. Die verhaltenen BFC-Angriffsbemühungen wandelten die Kurz-Schützlinge nach Balleroberung in zunehmende spielerische Dominanz und nach rund einer Viertelstunde in die Führung um. Für die Vorbereitung zeichneten sich die beiden Neuzugänge verantwortlich: Shechter legte das Leder mit dem Rücken zum Tor zu Sahan ab, der per überlegtem Flachpass Ilicevic in Szene setzte - 0:1 (18.)!
Nur vier Zeigerumdrehungen später legte der FCK in Person von Tiffert nach: Der neue Kapitän nahm das Spielgerät nach einer hoch durch den Sechzehner segelnden Jessen-Flanke an der Strafraumgrenze direkt und hatte damit, da BFC-Schlussmann Rothe zu spät reagierte, Erfolg. Der dreimalige DDR-Pokalsieger gab auch danach seine konsequente Abwehrhaltung nicht auf. Kaiserslautern dominierte die Partie ohne große Kraftanstrengung. Selbst als der Underdog in der Schlussphase von Durchgang eins etwas mutiger nach vorne agierte, präsentierten sich die Gäste torgefährlicher. So auch bei ihrer letzten Chance vor dem Kabinengang: Nach erneutem Zusammenspiel von Sahan und Shechter knallte der israelische Angreifer die Kugel über den Balken (45. +1).
DFB-Pokal
Beide Teams gingen mit unverändertem Personal in den zweiten Durchgang. Unverändert blieb auch, dass die Lauterer die größere Torgefahr versprühten: Drei Minuten nachdem der aufgerückte Rodnei das Spielgerät nach einer Ecke mit dem Kopf vorbeigewucht hatte, zappelte dieses zum dritten Mal in den Maschen des BFC-Gehäuses: Nach einer Tiffert-Ecke war Petsos ebenfalls mit dem Kopf zur Stelle (50.), im Gegensatz zu seinem brasilianischen Teamkollegen mit Erfolg!
Dem Oberligisten fehlte es auch fortan an spielerischer Qualität, um dem FCK Kopfzerbrechen zu bereiten. So versuchten es die Berliner weiter mit Einsatz und kamen nach rund einer Stunde zu ihrer besten Chance im Spiel: Ahmetcik fasste sich aus der zweiten Reihe ein Herz. Nach seinem kernigen Schuss rauschte die Kugel nur knapp am rechten Kreuzeck vorbei. Im weiteren Spielverlauf, der von Referee Babak Rafati kurz wegen Böller-Schlägen unterbrochen wurde, war der FCK dem vierten Treffer zwar näher, investierte aber nicht mehr genug, um diesen zu erzielen.
Am kommenden Wochenende beginnt für beide Mannschaften der Liga-Alltag. Der BFC Dynamo tritt am Sonntag beim Lichterfelder FC an, Kaiserslautern reist am Samstag zu Werder Bremen.