Oberneulands neuer Trainer Peter Mousalli wartete nach dem personellen Totalumbruch in Folge des Regionalliga-Abstiegs mit jeder Menge Neuzugängen in seiner Anfangsformation auf. Als prominentester Vertreter kam mit dem 38-jährigen Kapitän Seidel im defensiven Mittelfeld sogar ein Pokalsieger (1999 mit dem SV Werder Bremen) zum Zug.
FCI-Coach Benno Möhlmann baute seine Startelf nach dem torlosen Heimremis gegen Erzgebirge Aue dreimal um: Fink kehrte nach seinem Nasenbeinbruch ins Team und auf die linke Außenverteidiger-Position zurück. Bambara rutschte in der Viererkette nach rechts und ersetzte dort den am Oberschenkel verletzten Görlitz. Andersen agierte im rechten Mittelfeld anstelle von Buchner, den Probleme an der Bauchmuskulatur plagten. Im Angriff erhielt Moritz Hartmann den Vorzug vor Buddle.
Die Hausherren gestalteten die Partie durch einen couragierten, laufintensiven Auftritt ausgeglichen. Es dauerte gleichwohl nicht lange, ehe sich der FCI durch überlegte Raumaufteilung und flüssige Ballzirkulation zusehends Feldvorteile erarbeitete. Vor allem über die linke Seite setzten die Ingolstädter in der Vorwärtsbewegung fortan Akzente.
In Minute sieben klärte Oberneulands Schlussmann Ates eine Caiuby-Flanke mit den Fingerspitzen vor die Füße von Andersen, der das Leder aus vielversprechender Position nicht kontrolliert aufs Gehäuse brachte. Die Möhlmann-Truppe blieb am Drücker und wurde dafür drei Zeigerumdrehungen später mit ihrem ersten Pflichtspiel-Tor 2011/12 belohnt: Der agile Fink bediente von der linken Seite Angreifer Moritz Hartmann, der das Leder entschlossen über Ates hinweg in die Maschen knallte. Assistgeber Fink war acht Minuten später auch am zweiten Ingolstädter Treffer beteiligt. Uluisik brachte den Maskenmann im Strafraum zu Fall. Referee Patrick Ittrich zögerte keine Sekunde und entschied zugunsten der Gäste auf Elfmeter, den Spielführer Leitl sicher verwandelte.
Der FCI gab sich mit der Zwei-Tore-Führung im Anschluss nicht zufrieden. Kapitän Leitl jagte das Spielgerät erst kernig über den Balken, scheiterte anschließend mit einem zu unplatzierten Schuss an Ates, ehe Moritz Hartmann frei vor dem Oberneuländer Keeper die gute Gelegenheit zum dritten Ingolstädter Treffer ausließ (22., 28.,31).
Die verpassten Chancen sollten sich für die Oberbayern rächen. Ab Minute 35 war der Regionalliga-Absteiger wieder dran, durch ein Traumtor: Aktas setzte sich nahe der Strafraumgrenze ballgewandt in Szene und schlenzte die Kugel im Anschluss herrlich in den rechten Torwinkel. Der Anschlusstreffer gab dem Bremer Stadtteil-Klub Rückenwind, sodass dieser die Partie bis zur Pause ausgeglichen gestaltete.
DFB-Pokal
Die Oberneuländer schlossen in den zerfahrenen Anfangsminuten von Durchgang zwei an ihren couragierten Auftritt gegen Ende der ersten Hälfte an. Tormöglichkeiten verzeichnete indes der Zweitligist durch einen Gerber-Freistoß und durch Caiuby, den Fabrizio Muzzicato beim Abschluss noch entscheidend stören konnte (52., 58.).
Aufregung gab es derweil auf der anderen Seite, als Caiuby der Ball im Strafraum deutlich sichtbar an die Hand sprang, die Pfeife von Patrick Ittrich allerdings stumm blieb (63.). Die Ingolstädter verloren nun vollkommen ihre spielerische Linie, leisteten sich schnelle Ballverluste und agierten bei eigenen Offensivbemühungen zu hektisch.
Gerade in die Phase hinein, als die Schanzer immer mehr ins Schwimmen kamen, stellte Moritz Hartmann durch seinen zweiten Treffer den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her: Nach einer Maßflanke von Gerber schraubte sich der Angreifer nach oben und köpfte unter Zuhilfenahme der Unterkante der Latte wuchtig ein (71.). Oberneuland versuchte in der Schlussphase noch einmal zu antworten, öffnete dabei aber immer größere Räume. Der eingewechselte Ikeng nutzte eine der nun zahlreichen Ingolstädter Kontermöglichkeiten zum 4:1-Endstand zugunsten des Favoriten.
Für den FC Oberneuland beginnt die Meisterschaft erst am 21. August. Dann tritt der FCO in der Bremen-Liga beim Brinkumer SV an. Ingolstadt muss derweil in Liga zwei bereits am kommenden Freitag bei Fortuna Düsseldorf ran.