Aachens Trainer Peter Hyballa vertraute nach dem 4:2-Heimerfolg über den Karlsruher SC exakt auf die Startformation seiner siegreichen Elf.
Bayern-Coach Louis van Gaal stellte sein Team im Vergleich zum 5:1-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern auf zwei Positionen um: Für den zum AC Mailand abgewanderten Kapitän van Bommel, für den ab sofort Lahm die Binde trägt, kam Ottl zum Einsatz. Zudem begann Altintop für den erkälteten Robben. Luiz Gustavo agierte hinten links, Pranjic auf der Doppel-Sechs neben Ottl.
Vor ausverkauftem Haus und bester Stimmung übernahm der FC Bayern auf rutschigem Rasen von Beginn an das Zepter. Zwar stand die Alemannia hoch und griff die Gäste schon in deren Hälfte an, doch die abgekühlt agierenden Münchner ließen den Gegner mit sicheren Stafetten ins Leere laufen.
Die Elf von van Gaal suchte verstärkt das Flügelspiel, immer wieder hießen Müller und Altintop, der links begann, die Protagonisten. Es fehlte allerdings zunächst an Präzision und an der zündenden Idee, um die aufmerksame Deckung der Hausherren ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Der Westklub machte sich das Leben selbst schwer, weil er im Vorwärtsgang schnell - zu schnell - den Ball wieder verlor. Immerhin hatten die Hyballa-Schützlinge aber die erste zwingende Gelegenheit der Partie, als Auers Schrägschuss gegen die unsortierte Hintermannschaft am langen Eck vorbeiflog (21.).
Ein durchdachter Angriff drückte dann die Dominanz des Pokalverteidigers in Zahlen aus: Altintop nahm links Luiz Gustavo mit, dessen präzise Flanke nickte Gomez völlig freistehend aus fünf Metern ins Netz (26.).
Aachen verharrte gegen einen übermächtig scheinenden Gegner meist wie das Kaninchen vor der Schlange. Vom von Coach Hyballa angekündigten heißen Tanz war nur wenig zu sehen. Geschäftsmäßig spulten die cleveren Gäste ihr Pensum ab, hatten gefühlte 70 Prozent Ballbesitz, aber auch Glück, dass Referee Michael Weiner nach Luiz Gustavos Foul an Auer nicht auf Elfmeter entschied (34.).
Gomez stand auf der Gegenseite bei der letzten Chance vor dem Kabinengang dicht vor seinem zweiten Tor, als er von Müller bedient aus zentraler Position an Alemannen-Keeper Hohs scheiterte (36.).
Das DFB-Pokal Viertelfinale
Neu motiviert kam der Zweitligist nach Wiederanpfiff zurück, griff wie zu Beginn den Kontrahenten früh an. Unbeeindruckt spielte der FCB allerdings seine technische Überlegenheit aus und zeigte vor allem im Mittelfeld große Präsenz.
Vorne wurde Müller immer stärker, bereitete Gomez' zweite Großchance neben dessen Führungstor vor, doch der Goalgetter scheiterte erneut am guten Hohs (53.). Aachen war auch im zweiten Durchgang noch nicht drin im Spiel, von außen reagierte Hyballa und brachte Kratz für Radjabali-Fardi (54.).
Und nun kamen die Gastgeber, frenetisch angefeuert vom Publikum und erlebten ihre beste Phase. FCB-Keeper Kraft offenbarte zweimal Probleme beim Herauslaufen, reagierte aber fantastisch bei Feisthammels Kopfball aus fünf Metern (61.).
Der Zweitligist agierte viel mutiger, erzwang mit mehr Engagement ein gleichverteiltes Spiel, kam aber nicht zu weiteren Möglichkeiten. Die Alemannia öffnete dadurch aber auch Räume für den Gegner, der durch Müller und Gomez weitere gute Gelegenheiten ausließ (66.).
Nicht so in der 75. Minute, als der mittlerweile eingewechselte Robben die Vorentscheidung einleitete: Die Münchner erkämpften in der Abwehr den Ball, Schweinsteiger schaltete schnell um. Robben fand mit tollem Diagonalpass Müller, der von Demai nicht entschlossen genug angegriffen Hohs vom linken Fünfereck tunnelte.
Und der deutsche Nationalspieler hatte nun Lunte gerochen. Der WM-Torschützenkönig netzte aus zentraler Position mit einem abgefälschten Schuss aus 13 Metern erneut ein (80.). Und Robben setzte den Schlusspunkt, als er Schweinsteigers Querpass aus kürzester Distanz über die Linie drückte (88.).
Liga-Alltag am Samstag: Die Alemannia empfängt im Unterhaus um 13 Uhr die SpVgg Greuther Fürth. Der FC Bayern muss um 15.30 Uhr im ewig jungen Nord-Süd-Schlager bei Werder Bremen antreten.