Ruppig ging es vor der Pause zu, wie fünf andere sahen die Streithähne Imhof (links) und Kenia Gelb. picture-alliance
Bei seinem ersten Einsatz als Interimscoach sorgte Frank Heinemann gleich für eine Überraschung: Im Tor stand mit Luthe ein Debütant im Profiteam. Fernandes, der noch bei der 2:3-Niederlage gegen Mainz das Tor gehütet hatte, stand nicht einmal im Kader. Weitere drei Änderungen nahm Heinemann noch vor: Imhof, Grote und Freier schenkte er sein Vertrauen, Johansson nahm auf der Bank Platz, Bönig und Azaouagh fehlten ganz.
Schalke-Trainer Felix Magath brachte gegenüber der 1:2-Pleite gegen seinen Ex-Verein Wolfsburg drei frische Kräfte. Zambrano kehrte in die Innenverteidigung zurück, Moritz und Altintop durften auch von Beginn an ran. Während Kobiashvili fehlte, saßen Pliatsikas und Asamoah zunächst auf der Ersatzbank, auf der ein Platz frei blieb: Kuranyi fehlte grippegeschwächt.
Das kleine Revierderby bot zunächst viel Kampf, viele Fouls, aber wenig Fußball. Zahlreiche Unterbrechungen hemmten den Spielfluss. Die vielen Standardsituationen spielten den "Knappen" in die Karten, die immer wieder ihre Stärke im Luftkampf ausspielen konnten.
2. Runde: Dienstag-Spiele
Wenig überraschend und symptomatisch für das Spiel resultierte die Schalker Führung so auch aus einem Freistoß: Kenia brachte das Leder von der rechten Seite hoch nach innen, wo Westermann unbedrängt in die Flugbahn des Leders lief und unhaltbar zum 1:0 einköpfte (10.).
Sieben Gelbe Karten bis zur Pause
Die Heinemann-Elf konnte der Überlegenheit der Gäste oft nur ein Übermaß an Härte entgegensetzen. Schiedsrichter Florian Meyer zog so schon im ersten Durchgang fünf Mal Gelb gegen VfL-Akteure. Fußballerisch tat sich allerdings nicht viel. Bochum hatte bei einem Schuss von Grote, den Neuer abwehrte, noch seine beste Szene (14.). S04 beschwor regelmäßig nach Standards Gefahr herauf, Bordon kam per Kopf (20.) und mit einem hart getretenen Freistoß (30.) einem Treffer am nächsten.
Wesentlich engagierter und selbstbewusster kamen die Bochumer aus der Kabine, setzten die Gäste sofort unter Druck und brachten das Leder auch einmal im Schalker Tor unter – doch der Treffer fand zu Recht keine Anerkennung, weil die Kugel zuvor bereits die Torauslinie überschritten hatte (49.).
Konter über Farfan als Erfolgsrezept
Die Hoffnung des VfL auf eine Wende im Spiel währte aber nicht lange: Mustergültig spielte Schalke einen Konter aus, Farfan bediente mit einem Querpass Altintop, der aus wenigen Metern nur noch zum 2:0 einschieben musste (56.).
Bei zwei Kontern leitete Jefferson Farfan die Tore zwei und drei ein, durfte sich anschließend von Rafinha feiern lassen. picture-alliance
Die Hausherren zeigten sich zwar auch in der Folge im Vergleich zum ersten Durchgang verbessert, aber die „Königsblauen“ hatten die Partie nun wieder sicher im Griff und ließen nur wenig zu. Bei Kontern blieb die Magath-Elf jederzeit gefährlich und setzte so auch den Schlusspunkt: Rafinha bediente Farfan, der erneut von rechts flach vor das Tor passte, wo Fuchs vor zwei einschussbereiten Schalkern das Leder nur noch ins eigene Netz lenken konnte (76.).
Damit war das Weiterkommen für S04 endgültig gesichert, der VfL kann sich unter Interimstrainer Heinemann und einer noch zu findenden Dauerlösung auf der Bank ganz dem Kampf um den Klassenerhalt widmen.
Bochum ist in der Bundesliga am Freitag wieder im Einsatz, wenn es gegen den 1. FC Nürnberg geht. Tags darauf kommt es zum Revier-Schlager zwischen Dortmund und Schalke.