Dem Favoriten ein Bein gestellt: Osnabrück (re. Herrmann) warf Rostock (Retov) aus dem Pokal. imago
Während Osnabrück in der 3. Liga am Dienstag bereits sein zweites Spiel absolvierte, war es für die Rostocker, bei denen mit Torhüter Walke und Rückkehrer Sebastian zwei Neuzugänge in der Startelf standen, das erste Pflichtspiel der neuen Saison. Der VfL musste auf den gesperrten Heidrich verzichten, der beim 1:0-Erfolg gegen Werder II den Siegtreffer erzielt hatte. Für ihn spielte Hansen. Zudem musste Kotuljac für Siegert Platz machen.
Die erste Chance der Partie gehörte den Gästen. Orestes' Kopfball kratzte Reichenberger von der Linie (2.). Der Rostocker verletzte sich bei der Aktion und musste früh gegen Schröder ausgetauscht werden. Weitere Rostocker Gelegenheiten sollten lange auf sich warten lassen, denn der VfL hielt mit hohem läuferischen Aufwand dagegen und gab dem Zweitligisten keinerlei Raum zur Entfaltung. Immer wieder zwang die Baumann-Elf die Gäste schon beim Spielaufbau zu Fehlern.
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Es entwickelte sich ein temporeiches wie hektisches Duell zweier Teams auf Augenhöhe, das mit intensiv geführten Zweikämpfen aufwartete. Fouls brachten den Spielfluss immer wieder zum Erliegen. Während Hansa vergeblich versuchte, die Partie zu beruhigen, suchten die Osnabrücker schnell den Weg nach vorne. Dort ließen sie aber die nötige Genauigkeit vermissen, so dass Chancen weitgehend ausblieben. Als Lindemann an der Strafraumgrenze schön zu Reichenberger durchsteckte, verlor der VfL-Kapitän für einen Moment die Orientierung, so dass der herausstürzende Walke zuerst am Ball war (38.).
Auch nach dem Wechsel ließ der Außenseiter nicht nach. Ein Fehlpass von Retov am gegnerischen Strafraum leitete schließlich die Führung für die Gastgeber ein. Herrmann fing den Ball ab, trieb ihn energisch in die Rostocker Hälfte und passte raus zu Siegert. Dessen Flanke von der rechten Seite bugsierte Reichenberger aus der Luft über die Linie (57.).
Rostock fand gegen die kompakte Osnabrücker Defensive weiterhin kein Mittel. Der VfL schien alles im Griff zu haben, musste nach einer Standardsituation aber dennoch den Ausgleich hinnehmen. Schönebergs langer Einwurf von der rechten Seite segelte durch den Sechzehner, wo der kurz zuvor eingewechselte Schied am schnellsten reagierte und zum 1:1 einschoss (75.).
Die Rostocker setzten nach und drängten auf die Entscheidung. Jänicke vergab vier Minuten vor dem Ende jedoch die große Chance zum 2:1. So avancierte auf der anderen Seite der eingewechselte Schmidt zum Pokalhelden. Nach Lindemanns hohem Ball in den Strafraum tauchte er frei vor Walke auf und besiegelte das Pokal-Aus der Rostocker.
Nach dem Pokalfight geht es für Osnabrück am kommenden Samstag mit dem Auswärtsspiel in Offenbach weiter. Rostock startet am Montagabend gegen Arminia Bielefeld in die Liga.