Bundesliga

Stevens geht mit Tränen - und einer eindringlichen Bitte

Was Schalkes Interimstrainer Nachfolger Wagner sagte

Stevens geht mit Tränen - und einer eindringlichen Bitte

Weitere Rückkehr auf die Trainerbank ausgeschlossen: Huub Stevens.

Weitere Rückkehr auf die Trainerbank ausgeschlossen: Huub Stevens. imago images

Es war die laut seiner eigenen Aussage schwierigste Aufgabe seiner langen Trainerkarriere: Als Kurzzeit-Nachfolger des entlassenen Domenico Tedesco musste Huub Stevens den FC Schalke 04 vor dem Abstieg retten. Und tat es mit Erfolg, insbesondere dem 4:2-Derbysieg bei Borussia Dortmund sei Dank.

Und so wurde es besonders emotional, als sich der Niederländer am Samstag nach dem 0:0 gegen den VfB Stuttgart von den Schalker Fans in der Nordkurve der Veltins-Arena verabschiedete. Schalkes Jahrhunderttrainer bekam feuchte Augen, wie er hinterher freimütig zugab: "Wie könnte ich sonst sagen, dass es Liebe ist..."

Trainersteckbrief Stevens
Stevens

Stevens Huub

Wir dürfen nicht noch einen jungen Trainer verbrennen.

Huub Stevens

Stevens' sportliche Liebe hat ihn in den vergangenen Wochen in höchstem Maße gefordert. Als Krisenmanager. Als Trainer. Als Mensch. Umso dringender ist nun der gemeinsame Urlaub mit seiner Frau, die Stevens zuvor noch um einen gemeinsamen Mallorca-Trip gebracht hatte. Schalke hatte schließlich gerufen, da konnte er einfach nicht anders.

Für die Zukunft aber ist eine weitere Rückkehr des 65-Jährigen auf die Trainerbank ausgeschlossen. Das bekräftigte Stevens in den vergangenen Tagen immer wieder. Nach der sommerlichen Erholungsphase kehrt er in den Aufsichtsrat der Schalker zurück. Gut möglich, dass er dort dann auch jene Bitte wiederholt, die er am Samstag in Richtung des gesamten Klubs äußerte: "Ich habe nicht umsonst gesagt, dass hier ein junger Trainer verbrannt wurde. Wir dürfen nicht noch einen jungen Trainer verbrennen", sagte Stevens mit Blick auf seinen Vorgänger Domenico Tedesco und den neuen Trainer David Wagner, mit dem er sich bereits ausgetauscht hat.

"Hier muss nicht nur in der Mannschaft etwas passieren"

"Ich habe ihm gesagt, er kann mich jederzeit anrufen", sagte Stevens, der hofft, "dass die Unterstützung für ihn von oben da ist". Es sei viel in den vergangenen Monaten kaputtgegangen auf Schalke. "Hier muss deshalb nicht nur in der Mannschaft etwas passieren. Hier muss auch von oben nach unten Struktur rein."

Jochen Schneider, den Stevens aus gemeinsamen Stuttgarter Tagen kennt, hat sich an die Arbeit gemacht, die nötigen Weichenstellungen vorzunehmen. Neben der Entscheidung für Wagner als neuen Trainer hat er auch die Verpflichtung von Kaderplaner Michael Reschke finalisiert. Gesucht wird nun noch ein neuer Sportdirektor. Ein Kandidat hierfür ist der Schalker Ex-Profi Christoph Metzelder.

Matthias Dersch

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