Bundesliga

Die Risikofrage bei Neuer

Acht Spieler können ihren siebten Meistertitel in Serie feiern

Die Risikofrage bei Neuer

Steht er in Leipzig zwischen den Pfosten? Manuel Neuer.

Steht er in Leipzig zwischen den Pfosten? Manuel Neuer. imago images

Vor dem vielleicht finalen Akt zum Gewinn der siebten Deutschen Meisterschaft in Serie muss Bayerns Trainer Niko Kovac einige personelle Fragen beantworten. Manuel Neuer stand am Mittwoch auf dem Trainingsplatz, trainierte individuell. Läuft alles nach Plan, soll der Torwart am Samstag bei RB Leipzig sein Comeback nach einem Muskelfaserriss in der Wade geben. Dafür müsste er jedoch am Donnerstag ins Mannschaftstraining einsteigen. Und auch in diesem Fall bliebe die Frage, ob ein Einsatz das Risiko wert ist. Schließlich ist Leipzig kein Endspiel - ganz im Gegensatz zum Pokalfinale zwei Wochen später, in dem ein fitter Neuer benötigt wird.

Javi Martinez, der zuletzt gegen Hannover (3:1) angeschlagen fehlte, kämpft mit einer Schienbeinprellung, weshalb Leon Goretzka in die Mannschaft bleiben dürfte. Fraglich ist James, den zuletzt muskuläre Probleme außer Gefecht setzten. In der Innenverteidigung könnte Mats Hummels wieder Jerome Boateng ablösen. Hummels saß gegen Hannover leicht angeschlagen auf der Bank, nun plagte sich Boateng zu Wochenbeginn mit kleineren Problemen herum.

Spielersteckbrief Neuer
Neuer

Neuer Manuel

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
75
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
73
3
RB Leipzig RB Leipzig
66

Gewinnen die Münchner in Leipzig, sind sie unabhängig vom Dortmunder Ergebnis Deutscher Meister - mal wieder auswärts, wie immer seit 2000. Da stieg letztmals eine Party daheim, als die Münchner im Olympiastadion Bremen mit 3:1 besiegten und durch das Leverkusener Drama in Unterhaching (0:2, Eigentor Ballack) am letzten Spieltag vorbeizogen. Bundesliga-Geschichte, genau wie der Fakt, dass die Bayern in der 56. Bundesligaspielzeit zum 28. Mal ganz oben stünden, statistisch also jedes zweite Jahr. Angesichts der jüngsten Erfolgsbilanz liest sich dies noch nicht mal außergewöhnlich.

Acht Spieler wirkten dann an allen sieben Titeln seit 2013 mit: David Alaba, Jerome Boateng, Javi Martinez, Thomas Müller, Manuel Neuer, Rafinha, Franck Ribery und Arjen Robben. Ribery würde der erste Spieler, der es auf neun deutsche Meisterschaften bringt. Zum ersten Mal Champion nennen dürften sich Serge Gnabry, Leon Goretzka und Alphonso Davies. Auch für Niko Kovac wäre es die erste Meisterschaft - freilich als Trainer. Als Spieler feierte er 2003 den Titel mit den Münchnern, damit wäre er nach Franz Beckenbauer der Zweite, der für den Rekordmeister als Spieler und als Coach zu Meisterehren kommt.

Noch allerdings fehlt ein Sieg aus zwei Spielen, sollte Dortmund die beiden letzten Partien erfolgreich absolvieren. "Wir spielen immer auf einen Sieg. Wenn es aber in der 80. Minute noch Unentschieden steht, werden wir nicht alle Mann nach vorne werfen", sagt Joshua Kimmich. Schließlich gibt es ja noch den 34. Spieltag und das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Und eine Party vor den heimischen Fans klingt ungewohnt, aber reizvoll.

Frank Linkesch