PSV-Coach Mark van Bommel vertraute der Startelf, die in der heimischen Eredivisie zuletzt einen 3:0-Heimsieg über den SC Heerenveen eingefahren hatte. Mit Innenverteidiger Schwaab und Stürmer de Jong mischten dabei zwei ehemalige Bundesliga-Profis von Beginn an mit.
Barcelonas Trainer Ernesto Valverde nahm im Vergleich zum späten 1:1 bei Atletico Madrid vier Wechsel vor: Lenglet, Rakitic, Coutinho und Dembelé starteten anstelle von Umtiti, Arthur, Sergio Roberto und Suarez.
PSV sammelt drei Alu-Treffer
Der zuletzt wegen vermeintlicher Disziplinlosigkeiten in die Kritik geratene Dembelé wurde nach seinem wichtigen Last-Minute-Treffer gegen Atletico immer wieder über rechts gesucht, fand gegen die gut gestaffelten Hausherren aber ebenso wenige Lösungen wie seine Kollegen. Eindhoven hielt Barça mit seiner engmaschigen Defensive erfolgreich vom eigenen Kasten fern und kam selbst zu guten Chancen durch Pereiro. Doch erst fischte ter Stegen einen gefühlvollen Freistoß des Südamerikaners aus dem Winkel (4.), dann klatschte ein Fernschuss des PSV-Akteurs nur an den Pfosten (16.). Pereiro gehörte auch die dritte gute Chance Eindhovens: Nach einer Kopfballvorarbeit de Jongs setzte er wenige Meter vor dem Tor jedoch einen Lupfer zu hoch an - mit Wucht abschließen wäre die bessere Option gewesen (25.).
Barcelonas Auftritt mutete bis dahin zu lethargisch an - den Offensivaktionen fehlt der letzte Biss, in der Defensive wirkten Piqué und Co. immer wieder fahrig. Erst nach einer halben Stunde wurden Barças Aktionen endlich griffiger, doch auch bei einer Dreifach-Chance wollte kein Tor für den Favoriten herausspringen: Erst wurden zwei Vidal-Versuche kurz vor der Linie geklärt, dann setzte Messi einen seiner vielen bis dato eher zaghaften Schussversuche mal wieder zu hoch an (36.). Hier dreifach im Pech, hatten die Katalanen kurz vor der Pause aber auch doppeltes Glück: De Jong köpfte nach einer Freistoßflanke an die Querlatte, im Nachsetzen traf Dumfries aus spitzem Winkel nur den Pfosten (44.) - es war der dritte Alu-Treffer Eindhovens im ersten Abschnitt.
Gruppe B, 5. Spieltag
Messi zieht ab und legt auf
Nach dem Seitenwechsel zeigte Barça sich um schnelle Besserung bemüht - und wurde für den verstärkten Tritt aufs Gaspedal nach einer Stunde belohnt: Messi passte auf Dembelé, der nach kurzem Dribbling an der Strafraumkante wieder auf den Argentinier ablegte. Der Barça-Kapitän schüttelte Verfolger de Jong mit einem Haken ab, gab auch Angelino das Nachsehen - und schickte den Ball per Express mit links in den rechten oberen Knick (61.). Eine einstudierte Freistoß-Variante sorgte für den zweiten Treffer für die Gäste: Bei einem Messi-Freistoß aus 25 Metern lenkte Busquets mit einem kurzen Laufweg die Aufmerksamkeit Rosarios weg von Piqué, der nach der darauffolgenden Maß-Vorarbeit des Argentiniers auf der Höhe des Elfmeterpunkts unbedrängt nur noch den rechten Fuß hinhalten musste, um den Ball ins Tor zu lenken (70.).
Eindhovens Kampfeswille war ungebrochen - und die Elf von van Bommel kam tatsächlich nochmal zurück, als de Jong einen technisch anspruchsvollen Kopfball in ter Stegens Tor unterbringen konnte (83.). PSV rannte nochmal an und konnte zwar am Ergebnis nicht mehr rütteln, sich aber immerhin mit einem starken Eindruck aus Europa verabschieden.
Für Eindhoven geht es am Sonntag (14.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Feyenoord Rotterdam weiter. Barcelona empfängt vier Stunden später im heimischen Camp Nou den FC Villarreal.