Bei Club Brügge ging es zuletzt recht turbulent zu. Sportlich befindet sich der belgische Meister nach drei sieglosen Spielen in Serie (0/1/2) auf dem absteigenden Ast, wenig hilfreich war dann auch noch der Skandal um manipulierte Spiele innerhalb des belgischen Fußballs, in dessen Rahmen auch Brügges Trainer Ivan Leko in den Fokus der Fahnder gerückt war. Nun aber rückte der Fußball wieder in den Mittelpunkt - und da gab es gegenüber der Liga-Nullnummer gegen Waasland-Beveren fünf personelle Änderungen: Vlietinck, Poulain, Denswil, Nakamba (nach Verletzung) sowie Wesley kamen für Clinton, Mitrovic, Danjuma, Rits und Vossen.
Eitel Sonnenschein herrscht aber auch nicht an der Cote d'Azur. Monaco durchläuft nämlich eine äußert schwierige Zeit: Nur ein mickriger Sieg glückte den Monegassen bislang - und der liegt schon eine Weile zurück. Am 1. Spieltag der Ligue 1 gab es ein 3:1 in Nantes, danach setzte es einen Dämpfer nach dem anderen. Seit elf Pflichtspielen wartet das Team aus dem Fürstentum auf einen Sieg (0/3/8), kassierte zuletzt fünf Niederlagen in Serie und hat obendrein noch mit Verletzungspech zu kämpfen.
Gruppe A, 3. Spieltag
In Brügge fehlten unter anderem die Torhüter Subasic und Benaglio sowie N'Doram, Pellegri, Lopes und Falcao verletzungsbedingt. Personell wechselte Coach Thierry Henry, der erst seit knapp zwei Wochen im Amt ist, im Vergleich zum 1:2 gegen Racing Straßburg viermal: Raggi, Jemerson, Yousseff und Sylla spielten anstelle von Touré, Henrichs, Aholou (alle Bank) und Falcao (Oberschenkelprobleme).
Zähe Anfangsphase - Sylla nutzt erste Chance
Dank nach oben: Brügges Wesley bejubelt das 1:1. imago
Auf dem Platz herrschte dann aber lange Zeit eher Langeweile. Spielerisch hatte die Partie nicht allzu viel zu bieten, zu spürbar war die Verunsicherung auf beiden Seiten. Großes Pech hatte zudem Monacos Jovetic, der sich ohne Einwirkung eines Gegenspielers am rechten Oberschenkel verletzte und schon nach zwölf Minuten raus musste. Auch ohne den Montenegriner änderte sich an der Gäste-Taktik nichts: Monaco erwartete Brügge tief, lauerte auf Konter und durfte nach einer knappen halben Stunde sogar jubeln: Golovin wurde bei seinem Weg nach vorne nur halbherzig angegangen, er nutzte das, um Sylla steil zu schicken. Der Youngster ließ Gegenspieler Mechele stehen und traf gekonnt zum 1:0 (31.) - erste Chance, gleich drin.
Kurz darauf hätte der 18-Jährige nachlegen können, doch diesmal schob er den Ball aus spitzem Winkel am leeren Tor vorbei (37.). Die Quittung folgte unmittelbar danach: Vanaken flankte aus dem linken Halbfeld, Welsey stieg hoch und markierte per Kopf das 1:1 (39.). Der Ausgleich war verdient, da die Belgier bis dahin die aktivere und agilere Mannschaft gewesen waren.
Brügge betreibt Chancenwucher
Und das blieb auch nach dem Seitenwechsel der Fall. Die Gastgeber machten mehr Betrieb, spielten unermüdlich nach vorne, allerdings fanden sie die Lücken in der massierten Deckung der Monegassen nicht allzu häuft. Hinzu kam noch, dass die Belgier die sich bietenden Chancen nicht nutzten (Denswil, 47.; Rezaei, 58.; Vormer, 61.; Wesley, 70.). Folglich blieb die phasenweise recht hektische Begegnung spannend, auch weil Monaco ab und an sogar für etwas Entlastung sorgte (Golovin, 72.). In der Schlussphase verflachte die Begegnung zusehends, sodass es schlussendlich beim Unentschieden blieb, auch weil Brügges Joker Openda in der Nachspielzeit aus drei Metern freistehend neben das Tor köpfte (90.+3).
Für Brügge geht es am Samstag (20.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei K. Sint-Truidense VV weiter. Monaco hat am selben Tag, allerdings eine halbe Stunde zuvor, Dijon zu Gast. In der Champions League steht in zwei Wochen das Rückspiel in Monaco auf dem Programm (21 Uhr).