Simeone trennt "G&G"
Rostows Coach Ivan Daniliant genügte gegenüber der 0:1-Niederlage bei Spartak Moskau ein personeller Wechsel: Kireev ersetzte Kalachev.
Nach dem fulminanten 7:1 gegen den FC Granada gab es für Atleticos Trainer Diego Simeone kaum Gründe, viele Veränderungen in seiner Startelf vorzunehmen. Mit einer Ausnahme: Wie zuvor angekündigt stürmte Torres neben Griezmann, Gameiro saß zunächst draußen.
Von Anfang an entwickelte sich im Süden Russlands eine einseitige Partie. Die Gäste von der iberischen Halbinsel setzten die Forderung ihres Trainers, "die Initiative zu ergreifen", sofort in die Tat um und erarbeiteten sich etliche Gelegenheiten. Nach Ferreira-Carrascos Freistoß, den Keeper Dzhanaev nur abklatschen ließ, hätte Correa schon nach 90 Sekunden auf 1:0 stellen können. Der argentinische Offensivmann drückte die Kugel aus sechs Metern aber am langen Pfosten vorbei.
Viel Dampf auf links
Viel lief bei den Rojiblancos über die linke Seite, wo Ferreira-Carrasco und der offensivfreudige Linksverteidiger Filipe Luis immer wieder Gefahr initiierten. Erstgenannter drehte einen Freistoß über den Querbalken (12.), Sekunden später scheiterte er an Dzhanaev. Nachdem Correa, der die Kugel nach erneut starker Vorarbeit des agilen Duos aus drei Metern am Kasten vorbeigesetzt hatte, die nächste hochkarätige Chance liegen ließ, wütete Trainer Simeone an der Seitenlinie. Nicht zu Unrecht, denn die Colchoneros hätten längst in Führung gehen müssen.
Das änderte sich bis zur Pause auch nicht: Torres (27.) und wieder Correa (40.) verpassten das längst überfällige 1:0. Extrem passive und stark defensivorientierte Russen, deren einziger Schuss einer Rückgabe glich, nahmen dementsprechend ein torloses Remis in die Pause, bei dem sie wohl selbst nicht wussten, wie es überhaupt zustande kam.
3. Spieltag, Gruppe D
Ferreira-Carrasco beruhigt die Nerven
Nach Wiederanpfiff erweckten die Daniliant-Schützlinge den Eindruck, als hätten sie ihre defensive Ordnung gefunden. Atletico rannte zwar an, fand im dichten Abwehrblock allerdings keine Lücke. Deshalb wichen die Madrider auf die Flügel aus, Juanfrans Flanken entpuppten sich als Erfolgsrezept: Zunächst nickte Torres die Kugel zwar noch auf das Tordach (60.), zwei Zeigerumdrehungen später beruhigte Ferreira-Carrasco dann aber doch die Nerven aller, die es mit Atletico halten: Der Belgier vollstreckte von links im Strafraum mit einem satten Linksschuss - 1:0 (62.).
Mit dem Treffer im Rücken ließen es die Simeone-Schützlinge ruhiger angehen, zogen sich etwas zurück und warteten, was die Hausherren anzubieten hatten. Die Antwort: nicht viel. Einmal durfte Schlussmann Oblak eingreifen, Noboas Schuss geriet aber zu zentral (86.). Relativ locker brachten die Rojiblancos das dritte 1:0 der diesjährigen Gruppenphase also über die Zeit, der ansonsten extrem unauffällige Griezmann hätte sogar verdoppeln können, scheiterte aus sechs Metern aber am stark reagierenden Dzhanaev (82.).
Rostow hat am Samstag (13.30 Uhr) ein Ligaspiel beim FK Ufa, Atletico gastiert am Sonntag (16.15 Uhr) beim formstarken FC Sevilla. Am nächsten Spieltag der Königsklasse treffen sich beide schon am 1. November erneut, dann aber in Madrid.