Europa League

Sicherheitsbedenken: Arsenal ohne Mkhitaryan nach Baku

Armenier muss auf das Europa-League-Finale verzichten

Sicherheitsbedenken: Arsenal ohne Mkhitaryan nach Baku

Nicht beim Europa-League-Finale: Henrikh Mkhitaryan.

Nicht beim Europa-League-Finale: Henrikh Mkhitaryan. imago images

"Wir sind sehr enttäuscht, mitteilen zu müssen, dass Henrikh Mkhitaryan nicht mit dem Aufgebot zu unserem UEFA Europa-League-Finale gegen Chelsea reisen wird", teilte Arsenal am Dienstag mit. Man habe alle Möglichkeiten gründlich abgewogen, nach Diskussionen mit dem Spieler und seiner Familie aber gemeinsam entschieden, dass Mkhitaryan nicht der Reisegruppe angehören werde, die am Wochenende in Aserbaidschans Hauptstadt - 2020 EM-Spielort - aufbricht.

Hintergrund: Der frühere Dortmunder kommt aus Armenien, zu dem Aserbaidschan wegen eines Grenzkonflikts keinerlei diplomatische Beziehungen unterhält. Deswegen hatte Mkhitaryan aus Sicherheitsgründen bereits auf Europa-League-Spiele beim FK Qäbälä (Oktober 2015 mit dem BVB) und bei Qarabag Agdam (Oktober 2018 mit Arsenal) verzichtet. Arsenal hatte von der UEFA zuletzt Sicherheitsgarantien gefordert - diese konnten aber für Arsenals Dafürhalten offenbar nicht zufriedenstellend gegeben werden.

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Europa League - Finale in Baku
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UEFA erklärt sich: "Umfassenden Sicherheitsplan entwickelt"

Die UEFA erklärte hingegen am späten Dienstagnachmittag: "In Zusammenarbeit mit Arsenal hat die UEFA Garantien bezüglich der Sicherheit des Spielers in Aserbaidschan angestrebt und von höchster Stelle der Behörden des Landes auch erhalten. Als Ergebnis dieser Garantien wurde ein umfassender Sicherheitsplan entwickelt und an den Klub übermittelt. Während der Klub die Bemühungen anerkennt, die die UEFA und die aserbaidschanische Regierung in dieser Angelegenheit unternommen haben, respektieren wir die persönliche Entscheidung, nicht mit dem Spieler anzureisen."

Die Regierung Aserbaidschans teilt die Bedenken dagegen nicht. "Trotz des schwierigen Verhältnisses zwischen Aserbaidschan und Armenien kann Mkhitaryan das Europa-League-Finale in Baku spielen", sagte eine Sprecherin des Außenministeriums der französischen Nachrichtenagentur AFP. Der Generalsekretär des aserbaidschanischen Fußball-Verbandes AFFA, Elkhan Mamdov, verwies auf Sicherheitsgarantien gegenüber der UEFA und meinte: "Er hätte hier keine Probleme."

Es ist eines dieser Spiele, die wir als Spieler nicht oft erleben, und ich muss zugeben, dass es mich sehr schmerzt, es zu verpassen.

Henrikh Mkhitaryan

Das sieht man in London anders. "Wir haben der UEFA geschrieben und große Bedenken wegen dieser Situation zum Ausdruck gebracht. Micki war auf unserem Weg ins Finale ein Schlüsselspieler, sodass dies für uns auch aus der Teamperspektive ein großer Verlust ist", hieß es im Arsenal-Statement weiter. Man sei zudem sehr traurig, dass "ein Spieler ein großes Europacup-Finale wegen solcher Umstände verpasst, weil das etwas ist, das ein Fußballer in seiner Karriere nur sehr selten erlebt".

Auch Mkhitaryan selbst äußerte sich über seine sozialen Kanäle. Es sei eine harte Entscheidung gewesen, schrieb der 82-malige armenische Nationalspieler: "Es ist eines dieser Spiele, die wir als Spieler nicht oft erleben, und ich muss zugeben, dass es mich sehr schmerzt, es zu verpassen."

Kommentar: Der Fall Mkhitaryan zeigt, was die UEFA angerichtet hat

ski