3. Liga

Ponomarev ätzt gegen Ex-Coach Meier

Twitter-Angriff vom KFC-Vorstand

Ponomarev ätzt gegen Ex-Coach Meier

Im Unfrieden auseinandergegangen: Mikhail Ponomarev und Norbert Meier.

Im Unfrieden auseinandergegangen: Mikhail Ponomarev und Norbert Meier. imago

"Der Vorstand des KFC Uerdingen ist ab sofort bei Twitter. Wir möchten die Plattform zum Austausch und zur Diskussion nutzen", vermeldete der ambitionierte KFC Uerdingen am 1. Mai. Einer der ersten Tweets am Donnerstagnachmittag kam noch recht harmlos daher. Ponomarev begrüßte Christian Kinsombi vom 1. FSV Mainz 05 als Neuzugang für die kommende Saison.

Einige Stunden später wurde dann aber deutlich, wie sich Uerdingens Vorstand "Austausch und Diskussion" auf dem Twitterkanal wirklich vorstellt, denn da feuerte Ponomarev gegen den Ex-Coach: "KFC-Momentum Norbert Meier: Mein größter Fehler beim KFC. Der schlechteste Trainer in der KFC-Geschichte. Der KFC war seine letzte Station als Trainer in Deutschland."

Meier kam am 23. Spieltag zum KFC und wurde nach drei Unentschieden und vier Niederlagen direkt wieder entlassen. "Der KFC dankt Norbert Meier für seinen engagierten Einsatz und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute", hieß es bei seiner Entlassung noch.

Mit Heiko Vogel, der vor zwei Tagen vorgestellt wurde, sitzt nun schon der vierte Trainer in dieser Saison in Uerdingen auf der Bank. Kein Problem für Ponomarev, der bei Vogels Vorstellung schon tief blicken ließ, als er mit Verweis auf die beiden abstiegsbedrohten Zweitligisten FC Ingolstadt (vier Spiele in Folge ohne Niederlage) und MSV Duisburg (zuletzt sieben Partien ohne Sieg) sagte: "Wer hat die bessere Philosophie: Ingolstadt, die fünf Trainer in dieser Saison und zwei Vorstände hatten, oder der MSV Duisburg, die immer noch an ihrem Trainer festhalten? Wer trifft die richtigen Entscheidungen? Wenn es uns an unser Ziel bringt, hole ich 18 Trainer. Warum nicht?"

Zu wenig Respekt für die Trainer?

Mangelt es in den oberen Ligen an Respekt gegenüber den Trainern? Stuttgarts Coach Markus Weinzierl hatte vor seiner Entlassung bereits eine Diskussion zum Thema losgetreten und mehr Respekt für Trainer eingefordert. Zahlreiche Bundesligatrainer sprangen ihm zur Seite. Nach den jüngsten Trainerentlassungen in der 2. Liga fand Bochums Trainer Robin Dutt drastische Worte: "Den Trainerberuf, Stand jetzt, brauchst du nicht mehr." Die gezahlten Gehälter könne man sich zukünftig sparen: "Die Fußballbranche versteht nicht, was Trainer bedeutet."

Vogel dürfte in Uerdingen jedenfalls gewarnt sein. Der Umgangston mit sportlich erfolglosen Trainer ist rau. Dem schnellen Erfolg wird alles untergeordnet. Viel Zeit wird also auch Vogel nicht haben.

tru