Wer fünf Spieltage vor dem Saisonende auf dem vierten Rang steht, für den ist eines klar: das Ziel kann nur die Champions-League sein. Sich auf weitere Gala-Auftritte auf dem internationalen Parkett zu verlassen und die Qualifikation für die Königsklasse über den Pokalsieg in der Europa-League zu erreichen, mag angesichts des kommenden Gegners FC Chelsea etwas vermessen sein. Somit muss die Eintracht im Saisonendspurt der Fußball-Bundesliga alles in die Waagschale werfen. Nachdem die Konkurrenz bereits am Samstag spielte, beträgt der Vorsprung auf Mönchengladbach einen Zähler, zwei auf Hoffenheim und vier auf Leverkusen.
Hütter lobt seine Mannschaft
"Die volle Konzentration gilt dem Schlüsselspiel am Montag", stellte Trainer Adi Hütter schon am Tag nach dem Europapokaltriumph klar. "Sowohl für uns als auch für Wolfsburg geht es um sehr viel. Wir müssen jetzt schnell die Köpfe freibekommen, um eine Top-Leistung zu zeigen." Das verlängerte Wochenende kommt den Hessen sehr gelegen. So war am Freitag auch ein freier Tag für die Spieler drin. "Die meisten waren trotzdem hier. Die Eigenverantwortung und Selbstdisziplin in dieser Mannschaft ist großartig", stellte Hütter klar. Die Partie bei den Wölfen ist bereits das 44. Pflichtspiel der Saison - es zehrt an den Kräften.
Sowohl für uns als auch für Wolfsburg geht es um sehr viel. Wir müssen jetzt schnell die Köpfe freibekommen, um eine Top-Leistung zu zeigen.
Adi Hütter
"Nach jedem Spiel denke ich: Das war's. Aber dann erholt man sich ganz gut und kann drei bis vier Tage später wieder Vollgas geben. So wird es auch dieses Mal sein", erklärte Danny da Costa. Drei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage folgten jeweils in den Ligaspielen im Anschluss an ein K.o.-Spiel der Europa-League. Ein Dreier bei den Niedersachsen wäre gleich doppelt wichtig. Zum einen würden die Gastgeber auf Distanz gehalten werden, zum anderen wäre der erste Verfolger aus Gladbach bis auf vier Punkte distanziert.
Haller: "It's normal. It's Frankfurt"
"Wir haben nicht viel Zeit zum Regenerieren, aber wollen in der Liga noch viel erreichen", untermauerte auch Mijat Gacinovic die Ansprüche des Klubs. Frankfurt steht vor dem nächsten großen Schritt. Das Startgeld für die Champions-League-Gruppenphase würde die Hessen nochmal in eine andere Dimension hieven und in der nahen Zukunft neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen. Und an magische und dramatische Abende wie am Donnerstag würden sich viele gerne gewöhnen. Beim aktuell verletzten Sebastian Haller (Bauchmuskelzerrung) scheint es schon so weit zu sein: "It's normal. It's Frankfurt", meinte der Franzose selbstbewusst, aber mit einem Schmunzeln auf den Lippen.
Wann der 14-fache Torschütze der laufenden Bundesliga-Saison wieder ins Geschehen eingreifen kann, ist noch unklar. "Aufgrund seiner Verletzung ist es schwer absehbar, wann er wieder da sein wird. Er schaut optisch schon wieder ganz gut aus. Was ich so höre, ist, dass er auf einem guten Weg ist. Ich bin aber sehr skeptisch bei diesen Verletzungen, manchmal geht es schnell und manchmal dauert es länger", so Hütter.