Freiburg hatte nur vier Profis für deren Heimatländer abgestellt, die meisten dürften mit halbwegs guter Laune zurückkehren. Die deutsche U 21 mit Luca Waldschmidt (zwei Starelfeinsätze, ein Assist) und Pascal Stenzel (zwei Einwechslungen) hat im Vorfeld der EM im Juni mit dem 2:2 gegen Frankreich und dem 2:1 in England größtenteils starke Leistungen im Vergleich mit anderen Favoriten gezeigt.
Beide Akteure standen zuletzt in der Startelf von Christian Streich. Stenzel ist durch die Verletzung von Lukas Kübler (Sprunggelenkbruch) derzeit ohne Konkurrenz, der zuletzt viel beanspruchte Waldschmidt könnte durch den wohl eher kämpferisch-defensiven Ansatz gegen den Rekordmeister hingegen eine Pause bekommen. Für diesen Fall stünde Florian Niederlechner bereit.
Dem wuchtigen Stürmer blieb zuletzt nur die Reservisten- oder Jokerrolle. Der gebürtige Bayer und bekennende 1860-Fan kündigte trotz der ernüchternden Bilanz gegen München - der SC holte in den letzten 31 Duellen mit den Bayern nur einen Sieg und sechs Remis - bereits forsch an: "Hier in Freiburg ist es immer schwer. Das weiß auch Bayern."
Grundvoraussetzung dafür ist vor allem ein griffiger und taktisch disziplinierter Auftritt des Streich-Teams. Der Doppelsechs fällt dabei ein wichtiger Part zu. Im fitten Zustand ist dort Nicolas Höfler gesetzt, der nun nach langer Pause wegen seines Innenbandrisses im Knie wieder eine Option darstellt. In seiner Abwesenheit bildeten zuletzt Kapitän Mike Frantz, der vergangene Woche eine Erholungspause bekam, und Amir Abrashi das Tandem vor der Abwehr. Abrashi weilte zuletzt beim albanischen Nationalteam, das in der EM-Qualifikation mit dem Freiburger Abräumer in der Startelf erst 0:2 gegen die Türkei verlor und dann mit einem Abrashi-Jokertor 3:0 in Andorra siegte.
Höfler hat gute Erinnerungen an die Bayern
Spannend, ob er Höfler, der zuletzt in der U 23 und im nicht-öffentlichen Testspiel gegen den FC Thun (Ergebnis und Aufstellungen wurden von den Klubs nicht kommuniziert) Spielpraxis sammelte, direkt gegen die Bayern wieder in die Startelf beordert. Der 29-Jährige hat zumindest gute Erinnerungen an den Branchenprimus. Ende August 2013 erzielte Höfler sein erstes Bundesligator gegen die Bayern und sorgte damit für einen Punkt beim 1:1.
Mit Vincenzo Grifo ist derweil mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder in der Anfangsformation zu rechnen. Erstens gibt es für die Offensivkraft links außen derzeit keinen adäquaten Ersatz und zweitens brennt der 25-Jährige auf Spielminuten. Bei den italienischen EM-Quali-Siegen gegen Finnland (2:0) und Liechtenstein (6:0) kam der Standardspezialist jeweils nicht zum Einsatz.