Regionalliga

Neururer: "Kenne die Regionalliga vom Hörensagen"

Antritts-PK von Wattscheids Sportdirektor

Neururer: "Kenne die Regionalliga vom Hörensagen"

Er will in Wattenscheid die Vergangenheit einholen: Peter Neururer.

Er will in Wattenscheid die Vergangenheit einholen: Peter Neururer. imago

Peter Neururer über...

... seine Rückkehr in den Fußball:
"Ich darf hier eine Position einnehmen, mit der ich eigentlich nicht gerechnet hatte, weil ich als Trainer arbeiten wollte. In Deutschland hatte ich aber damit abgeschlossen und wollte ins Ausland gehen, weil ich keine Perspektive für mich sah. Als die Frage von Herrn Schnusenberg kam, einen Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet als Sportdirektor mit meiner Erfahrung zu unterstützen, habe ich zugesagt, obwohl ich vorher noch nicht in dieser Funktion tätig war."

... die Ziele mit der SG Wattenscheid:
"Wir haben gemeinsam das Ziel, so schnell wie möglich wieder die Vergangenheit einzuholen. In welchen Schritten, ist eine andere Geschichte. Die Wahrheit ist: Der Klassenerhalt muss her. Das wird wahnsinnig schwer und deswegen fange ich sofort an, dem Trainer Unterstützung zu geben, um die nötigen Punkte einzufahren. Dann wollen wir eine Basis finden, um raus aus diesem Bereich zu kommen - und hin zu größeren Zielen. Wo die sind, ergibt sich dann. Von der 1. Bundesliga zu reden, wäre aber Schwachsinn. Ich werde hier mit Sicherheit alles einbringen, dass ich meine Grenzen und die des Vereins kenne. Ich muss aber der Mannschaft klarmachen, dass der Trainer hierbleiben wird. Drei Jahre in der Regionalliga zu bleiben, ist aber nicht mein Ziel. Eines kann ich aber sagen: Ich werde eines zu einhundert Prozent nicht sein: Trainer. Egal, in welcher Phase."

... das Zustandekommen des Engagements:
"Ich habe einen Anruf bekommen von Josef Schnusenberg, den ich schon sehr lange kenne. Er fragte mich, ob ich mir das vorstellen könne und ich fand das Klima sehr angenehm und dahingehen reizvoll, weil im Augenblick mehr oder weniger alles brachliegt. Ich finde hier eine Baustelle vor, aus der man unheimlich viel aufbauen kann. Wenn man überlegt, dass Wattenscheid aus der Bundesliga kommt und nun in der Regionalliga um den Klassenerhalt zittert, weiß man wie schwer der Weg wird."

... seine Aufgabe als Sportdirektor:
"Ich habe bei meinen Stationen sehr gute und mindestens genauso viele schlechte Manager kennengelernt. Von beiden kann man eine ganze Menge mitnehmen. Ich weiß genau, was ein Trainer braucht, um gut arbeiten zu können. Ich weiß aber auch, was es heißt, jemand um sich zu haben, der gegen mich arbeitet. Da brauche ich keine Lernzeit, sondern nur Leute, die Vertrauen haben und sagen: 'Wir wissen, welches Netzwerk du hast und wie viel du vom Fußball verstehst - und wovon du nichts verstehst'. Der Chef des Vereins gibt mir das Budget, um was zu machen. Da arbeite ich nach Vorgaben. Ich gehe mit dem Geld so um, dass möglichst viel für den Verein herumkommt."

... Trainer Farat Toku:
"Er hat bei mir ein Praktikum gemacht. Ihn zeichnet ein überragendes Engagement, eine fachliche wie soziale Kompetenz und eine gute Ansprache und sach- und Fachkenntnis aus - auf den Fußball bezogen. Aber nicht mit irgendwelchen terminologischen Dingen. Wenn ich so manche Pressekonferenz von Kollegen höre - auch das war ein Grund, wieso ich ins Ausland wollte. Da komme ich mir manchmal vor wie in einem hochwissenschaftlichen Institut. Das macht Farat überhaupt nicht.

... seine Kenntnisse der Liga:
"Ich kenne die Regionalliga vom Hörensagen und einigen Spielen, die ich gesehen habe. Das wichtigste ist aber das Netzwerk. Man hat seine Kontakte, zum Beispiel sind einige ehemalige Mitarbeiter von mir Trainer - wie Nico Michaty, den wir nächsten Samstag mit Fortuna Düsseldorf sehen werden.

... seinen Vertrag bei einem möglichen Abstieg:
"Ich bin so lange im Geschäft. Ich weiß, wie man Verträge verhandelt."

Jim Decker