Es war eine dieser Chancen, von denen Mario Gomez in dieser Saison zu viele liegengelassen hat. 9. Spieltag, 6. Minute in Sinsheim, ein tiefer Pass, ein Solo auf Hoffenheim-Keeper Oliver Baumann zu, doch der WM-Fahrer von 2018 wird kurz vor dem Abschluss von Kevin Vogt leicht gestört und verzieht. Die Chance, den VfB im Kraichgau in Führung zu schießen, ihm Sicherheit und Mut zu geben, ist vergeben. Was folgt ist eine Deklassierung der Schwaben, die nach Insuas Platzverweis zwei Minuten später in Unterzahl unter die Räder kommen.
Vor eigenem Publikum wollen die Stuttgarter jetzt den Spieß umdrehen und das Nachbarschaftsduell diesmal für sich entscheiden. Nachdem Stuttgarts Trainer in den vergangenen Wochen ein festes Mannschaftsgerüst gefunden und geformt hat, sind größere Personalwechsel nicht zu erwarten. In Dortmund gab es nur einen Tausch zur Vorwoche: Nicolas Gonzalez spielte für Mario Gomez. Ob es den umgekehrten Wechsel geben wird, lässt Weinzierl offen. "Dortmund war eher ein Spiel für Gonzalez mit seiner Laufstärke und seiner Umschaltbewegung, mit der er auch gefährlich war", erklärt der Coach, der dem jungen Argentinier, der einmal mehr Torjägerqualitäten vermissen ließ, "das Tor gewünscht hätte in der 32. Minute". Als Gonzalez allein vor Roman Bürki auftauchte und vergab. "Dann wäre die Entscheidung für ihn hundertprozentig richtig gewesen."
Donis? Thommy? Akolo?
Bis zum kommenden Wochenende will sich Weinzierl Bedenkzeit geben. Gomez oder Gonzalez - oder vielleicht ein ganz anderer Angreifer? Zum Beispiel Anastasios Donis, dem es allerdings am nötigen Fleiß in der Rückwärtsbewegung mangelt? Oder Erik Thommy? Oder Chadrac Akolo? Der Coach lässt sich alles offen. "Wichtig ist nur, dass wir Alternativen haben."