Europa League

Hütter glaubt an keinen Wunderheiler

Frankfurt: Neue Sorgen im Mittelfeld

Hütter glaubt an keinen Wunderheiler

Hat mit einigen Ausfällen im Frankfurter Mittelfeld zu kämpfen: Eintracht-Coach Adi Hütter.

Hat mit einigen Ausfällen im Frankfurter Mittelfeld zu kämpfen: Eintracht-Coach Adi Hütter. imago

Fernandes beschlich sofort ein ungutes Gefühl, als er in der Schlussphase des Spiels gegen Gladbach nach vorne sprintete und einen Schmerz im Oberschenkel verspürte. "Ich bin kein Doktor, aber ich kenne meinen Körper und habe kein gutes Gefühl", erklärte der Sechser nach dem Schlusspfiff und kündigte eine MRT-Untersuchung an. Hütter berichtete: "Gelson hat gesagt, dass er das Gefühl hat, dass etwas gerissen ist. Man kann davon ausgehen, dass es keinen Wunderheiler gibt, der einen in vier Tagen wieder fit macht…"

Kein Risiko bei Rode

Was bei Fernandes' Untersuchung herauskommt, wird der Klub wohl wie bei Rode verschweigen. Der hatte sich in Charkiw beim Hinspiel gegen Donezk an der Wade verletzt und am Freitag einer MRT-Untersuchung unterzogen. Hütter wollte am Sonntag auch auf Nachfrage nicht präzisieren, woran Rode laboriert und sprach lediglich von einer "Verletzung an der Wade". So lautete die "Diagnose" auch bei Kapitän David Abraham, der bereits seit dem Spiel in Bremen am 26. Januar ausfällt. Rode könnte allerdings Glück im Unglück gehabt haben, denn am Montag drehte er bereits wieder Laufrunden um den Trainingsplatz. Hütter kündigte jedoch an, kein Risiko eingehen zu wollen, weshalb das Donezk-Spiel für Rode wohl zu früh kommt.

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Unser größtes Problem ist das zentrale Mittelfeld.

Eintracht-Coach Adi Hütter

Die beiden Ausfälle stellen Hütter vor ein Problem, zumal in Lucas Torro (Schambeinentzündung) ein weiterer defensiver Mittelfeldspieler seit dem vergangenen Herbst ausfällt. "Unser größtes Problem ist das zentrale Mittelfeld", räumt der Trainer ein. Dort könnte er Mijat Gacinovic, Jonathan de Guzman und den gelernten Linksverteidiger Jetro Willems aufbieten - allesamt andere Spielertypen als Rode und Fernandes. Gacinovic hatte unter Niko Kovac einige Male als Sechser ausgeholfen, auch de Guzman kann zurückgezogen agieren, ist aber kein harter Zweikämpfer und deshalb auf der Acht besser aufgehoben. Theoretisch ist auch Marc Stendera eine Alternative, der 23-Jährige stand in dieser Saison aber lediglich im Spiel bei Apollon Limassol in der Startelf. Dass Hütter ihn ausgerechnet in einem der wichtigsten Saisonspiele aufbieten wird, erscheint unwahrscheinlich.

Schachzug mit Hasebe?

Lösen könnte das Mittelfeldproblem Makoto Hasebe - den Routinier könnte Hütter von der Libero-Position nach vorne auf die Sechs ziehen. Dieser Schachzug würde allerdings unweigerlich die Abwehr-Dreierkette schwächen. Der Trainer müsste dann Simon Falette oder Marco Russ in die Startelf beordern. Sofern er nicht überraschend Abraham aus dem Hut zaubert. "Individuell trainiert er sehr gut, vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass er für das Spiel am Donnerstag ein Thema ist", äußert Hütter eine vage Hoffnung. Sollte der Kapitän fit werden, könnte der Coach Hinteregger in die Mitte der Dreierkette versetzen und Hasebe nach vorne verschieben. Das würde für Stabilität in der Abwehr wie im Mittelfeld sorgen

Julian Franzke