Bundesliga

VfB Stuttgart - Didavi: "Der Trainer will mich nicht verheizen"

Stuttgarts verletzungsgeplagter Mittelfeldmann meldet sich zurück

Didavi: "Der Trainer will mich nicht verheizen"

Hat immer noch Beschwerden: Daniel Didavi kämpft sich zurück.

Hat immer noch Beschwerden: Daniel Didavi kämpft sich zurück. imago

Aus dem Trainingslager des VfB Stuttgart in La Manga/Spanien berichtet George Moissidis

Wirklich bedenkenlos ist der Gesundheitszustand des Neuzugangs aus Wolfsburg noch immer nicht. "Es geht mir besser, aber ich merke es schon noch", erklärt der Stuttgarter. Auch am Vormittagstraining des Dienstags bog Didavi vorzeitig ab Richtung Auslaufen, während die Kollegen noch ein intensives Spiel Elf-gegen-elf über den gesamten Platz absolvierten. Statt mitzumischen, musste Didavi um den Platz traben. Auf Anweisung des Trainers, der diesen mit dem gesuchten Schuss Genialität ausgestatteten Mittelfeldspieler vor sich selbst schützen will. "Schon davor wollte er, dass ich beim Drei-gegen-drei nicht mehr mitmache", erzählt der 28-Jährige, der sich in diesem Fall nochmal durchsetzen konnte. "Ich habe gesagt, dass es noch geht, dass ich Lust habe mitzumischen und dass ich das auch brauche. Dann hat er es erlaubt." Um anschließend endgültig das Stoppzeichen zu zücken. Für Didavi kein Problem, weiß er doch um die Bedeutung, die ihm für das VfB-Spiel zugeschrieben wird und die so eine Vorsichtsmaßnahme für seine Gesundheit hat. "Wir haben einen guten Mittelweg gefunden zwischen gut arbeiten und nicht übertreiben. Das ist schon okay. Der Trainer will mich nicht verheizen."

Spielersteckbrief Didavi
Didavi

Didavi Daniel

Didavi, der in sieben Hinrundenspielen nur fünfmal länger als 30 Minuten spielte und insgesamt achtmal gar nicht im Kader stand, ist froh und zufrieden, dass er überhaupt so weit ist wie heute. Die Achillessehne, die eine Schleimbeutelentzündung plagte, heilt langsam ab. Ohne Schmerzmittel, ohne schmerzstillende Spritzen. Anders als zuweilen in der Hinrunde. "Da wollte ich unbedingt helfen und hab es erzwingen wollen", erklärt der gebürtige Schwabe, den seine Verletzungshistorie "zu einem besseren Menschen" gemacht hat.

Leidenszeit hat Didavi verändert

Seine schon unendlich anmutende Leidenszeit nach einem Knorpelschaden im Knie, habe ihn geprägt. Didavi wurde noch gläubiger als er so schon war, änderte seine Lebensweise, seine Ernährung, seinen Blick auf sich, den Fußball und die Welt. "Heute weiß ich Dinge mehr und besser zu schätzen", erzählt der frühere U-Nationalspieler, der mittlerweile wie auch Alexander Esswein und Dennis Aogo ein bzw zwei Prozent seines Jahresgehalts an Common Goal abtritt. Die Fußball-Initiative unterstützt damit unterschiedliche soziale Projekte rund um den Globus.

Bis zum Rückrundenauftakt gegen Mainz will Didavi so fit sein, um den Stuttgartern eine Stütze im Kampf um den Klassenerhalt sein zu können. Die vergangenen Monate, in denen er "nur ein oder zwei Trainingseinheiten absolviert habe", sind abgehakt. Jetzt merkt der auf der Suche nach den Ursachen und nach Abhilfe von Arzt zu Arzt pendelnde Profi, dass "ich mich besser bewegen kann". Dass es aufwärts geht. Wenn auch nicht alles absolut bei hundert Prozent ist. "Ich merke, dass mir noch die nötige Substanz fehlt. Aber die kommt mit dem Training und der Belastung."

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