"Leverkusen macht mit drei Chancen zwei Tore. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dann kontrolliert. Das Ergebnis ist nicht okay, aber wir müssen es akzeptieren", haderte Domenico Tedesco nach der Partie , die ein emotionales Vorspiel gehabt hatte. Denn vor dem Anpfiff fand auf dem Rasen anlässlich der Schließung der letzten Zeche Deutschlands, dem Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop, eine stimmungsvolle Zeremonie statt. Dazu sang ein Bergmänner-Chor das Steigerlied und Schalkes Aufsichtsratvorsitzender Clemens Tönnies nahm symbolisch die letzte Grubenlampe entgegen.
"Vor der Pause eher verschlafenes Spiel"
"Wir wollten unseren Fans eine zu diesem emotionalen und wunderbaren Rahmen entsprechende Leistung bieten. Das ist uns nicht gelungen. Es war vor der Pause eher ein verschlafenes Spiel. Es waren ein paar Schlampigkeiten dabei, bei denen wir Bälle zu einfach verlieren. Folgerichtig liegen wir 2:0 zurück. Das war ein Stimmungskiller", konstatierte Tedesco, dessen Mannschaft nach dem Anschlusstreffer vor der Pause zum 1:2 dann nach der Halbzeit zumindest verstärkt Willen und Leidenschaft zeigte. "In der zweiten Hälfte war es dann eine andere Musik. Wir hatten eine gute Power auf dem Platz, haben die Partie kontrolliert", meinte der 33-Jährige. Einzig an Durchschlagskraft mangelte es seinen Spielern erneut gewaltig.
Trainersteckbrief Tedesco
Spielersteckbrief Oczipka
FC Schalke 04 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
04.05.1904
Vereinsfarben
Blau-Weiß
Dass die Schalker Fans, die schon gegen Ende der ersten Hälfte nach dem 0:2-Rückstand erstmals leise Pfiffe anstimmten, nach Spielende ein kleines Pfeifkonzert ertönen ließen, blieb den Akteuren natürlich nicht verborgen: "Da müssen wir jetzt alle zusammen durch. Die Fans sind unzufrieden. Das ist klar bei diesem Tabellenstand", erklärte Bastian Oczipka. Zumal S04 nun bei einer Niederlage in Stuttgart am Samstag (15.30 Uhr) im schlimmsten Fall sogar Relegationsplatz 16 droht.
Fährmanns Entschuldigung und Tedescos Sorgenfalten
Ralf Fährmann, der beim 0:2 von Lucas Alario nicht gut ausgesehen hatte, entschuldigte sich unterdessen: "Das Gegentor zum 0:2 tut mir wahnsinnig leid, die Situation habe ich einfach nicht gut gelöst. Alle Schalker hier im Stadion hätten einen anderen Abschluss verdient, angefangen von den Bergmännern bis zu den Fans und der gesamten Mannschaft. Im vergangenen Jahr waren wir brutal effizient, dieses Jahr ist es umgekehrt - es ist total verhext in dieser Saison. Ich verstehe auch, dass die Fans gefrustet sind, denn wir sind ein Verein mit anderen Ansprüchen", sagte der Schalker Kapitän.
Die sportliche Lage in der Liga und jenseits der Achtelfinalteilnahme in der Champions League, in dem nach dem Jahreswechsel mit den Spielen gegen Manchester City zwei Highlights warten, machen auch Tedesco nachdenklich: "Wir wissen um die Situation und das nicht erst seit heute. Ich stelle mich aber immer vor meine Spieler, aber Sorgen mache ich mir natürlich auch - ist doch logisch."
