Die Weste bleibt unbefleckt: Auch im dritten Spiel in der laufenden Europa-League-Saison hat Eintracht Frankfurt einen Sieg eingefahren und damit seine Tabellenführung in der Gruppe H unterstrichen. 2:0 schlug der Bundesligist die Gäste aus Zypern und ließ dabei über die meiste Zeit keine Zweifel an seiner Überlegenheit. "Wir haben einen Riesenschritt in Richtung K.o.-Phase gemacht", freute sich Abwehrmann Russ bei "RTL Nitro". "Das einzige, was man uns vorwerfen kann: Dass wir das eine oder andere Tor liegen gelassen haben", fügte der 33-Jährige an.
Wir hätten das dritte Tor machen müssen. Das ist das, was mich auch ein bisschen ärgert.
Frankfurts Vorstand Fredi Bobic
Womit der Knackpunkt in der ansonsten so souveränen Frankfurter Leistung benannt wäre: Die mangelnde Chancenverwertung, durch die die SGE knapp eine Woche nach der 7:1-Gala gegen Düsseldorf ein weiteres Schützenfest verpasst hatte. Alleine vor der Pause hätten die Hessen ihren Zwei-Tore-Vorsprung um ein oder zwei Tore ausbauen können. Nach dem Seitenwechsel verhinderte mangelnde Präzision und Gäste-Torhüter Bruno Vale, der das 0:1 noch mit einem bitteren Patzer begünstigt hatte, eine höhe Führung. "Wir hätten das dritte Tor machen müssen. Das ist das, was mich auch ein bisschen ärgert", hielt auch Vorstand Fredi Bobic fest. "Man muss immer aufpassen, bei einem 2:0 kommt eine Mannschaft schnell zurück."
Limassol kratzte am Anschlusstor
Tatsächlich hätten die ansonsten enttäuschenden Gäste in der Schlussphase beinahe eine Dreifachchance zur Führung genutzt. Doch Torhüter Frederik Rönnow, der den angeschlagenen und am Donnerstagabend geschonten Kevin Trapp zwischen den Pfosten ersetzte, der Innenpfosten, die Latte und Russ verhinderten innerhalb weniger Sekunden den Anschlusstreffer, der das Spiel wohl noch einmal spannend gemacht hätte. Schließlich hatte Limassol erst am vorangegangenen Europa-League-Spieltag gegen Marseille ein 0:2 in ein 2:2 verwandelt.
Das Team hielt dem Druck Stand
Geschichte wiederholte sich in Frankfurt aber nicht, weshalb die SGE am Ende mit ihren euphorischen Fans einen hochverdienten Sieg feiern durfte. Die Erleichterung bei Russ war darüber groß. "Es war das schwerste Spiel, weil die Erwartungen sehr hoch waren", erklärte der Defensivmann mit Blick auf die nun auf fünf Siege ausgebaute Erfolgsserie und die jüngsten Dreier gegen Marseille (2:1) und Lazio (4:1). Diesem Druck hielt sein Team aber Stand. "Wir haben von der ersten Minute an gezeigt, dass wir das Spiel gewinnen wollten", so Russ.
Hütter: Sorgen um da Costa
Neben der Chancenverwertung schlich sich bei der SGE noch ein kleiner weiterer Wermutstrophen ein: Danny da Costa musste in der zweiten Hälfte ausgewechselt werden. Sein Einsatz im Bundesliga-Spiel in Nürnberg am Sonntag (13.30 Uhr ist offen. "Danny hat leider einen Stich gespürt muskulär. Das hört sich nicht so gut an. Deshalb habe ich ihn sofort vom Platz genommen", sagte Hütter. Nach einem Schlag für Russ ausgewechselt worden war auch Frankfurts Kapitän David Abraham, bei dem der österreichische Trainer jedoch Entwarnung gab. Die Auswechslung des Argentiniers sei lediglich eine "Vorsichtsmaßnahme" gewesen, so Hütter.