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Abraham fliegt vom Platz - Eintracht verliert hochverdient

Frankfurt unterliegt Flamengo zum Abschluss

Abraham fliegt vom Platz - Eintracht verliert hochverdient

Körper rein: Frankfurts Makoto Hasebe (re.) gegen Flamengos Henrique Dourado.

Körper rein: Frankfurts Makoto Hasebe (re.) gegen Flamengos Henrique Dourado. imago

Aus Frankfurts Trainingslager in Orlando (Florida/USA) berichtet Julian Franzke

Beide Teams lieferten sich vor allem in der ersten Hälfte eine ruppige Partie, es gab für ein Testspiel ungewöhnlich viele Nickeligkeiten, harte Zweikämpfe und vor allem seitens der Brasilianer einige Theatralik. In der 25. Minute lag schon eine gewisse Spannung in der Luft, als sich Abraham zu einer nicht überharten, aber unnötigen Tätlichkeit an Piris da Motta hinreißen ließ – der Argentinier hatte seine Nerven schon in der Vergangenheit nicht immer im Griff gehabt. Nach dem Platzverweis stellte Trainer Adi Hütter vom 3-5-2 auf ein 4-3-2 um, nahm dabei aber zunächst keine Personalrochaden vor.

In der 40. Minute ging Flamengo durch ein Tor von Jean Lucas in Führung. Danny da Costa hatte den halblinken Achter aus den Augen verloren, als dieser von Rechtsverteidiger Rodinei mit einem Querpass bedient wurde – die gut 2000 Flamengo-Fans unter den geschätzt 4000 bis 5000 Zuschauern im Stadion von MLS-Klub Orlando City waren aus dem Häuschen. Trotz der eher spärlich besetzten Ränge sorgten die brasilianischen Fans für eine durchaus stimmgewaltige Kulisse. Die größte Eintracht-Chance im ersten Durchgang hatte in Ante Rebic der beste Frankfurter auf dem Fuß, der Kroate zimmerte das Leder in der 13. Minute aber am Tor vorbei. Kurz vor der Pause hätte zweimal der Ausgleich fallen können, doch da Costa und Rebic spielten zwei potenziell brandgefährliche Angriffe nicht sauber zu Ende.

Zur Pause wechselte Hütter komplett durch und änderte das System erneut, indem er auf ein 3-5-1 mit Sebastien Haller als einzige Spitze umstellte. Auch bei Flamengo gab es zahlreiche Wechsel, mit dabei war nun auch der aus der Bundesliga bestens bekannte Spielmacher Diego, inzwischen 33 Jahre alt. Die Eintracht überließ Flamengo nun – anders als noch zu Beginn des Spiels – meist den Ball, stand tief und lauerte auf schnelle Gegenstöße. Brenzlig wurde es allerdings fast ausschließlich im Sechzehner der Hessen, Flamengo kam zu zahlreichen vielversprechenden Abschlusssituationen, ließ vor dem Tor aber Präzision und Entschlossenheit vermissen.

Niederlage hätte höher ausfallen können

Der Eintracht gelang im Spiel nach vorne fast nichts mehr, Spieler wie der eingewechselte Marco Fabian setzten keinerlei Akzente. Hütter legte in der 76. Minute noch einmal nach, indem er den zur Pause gekommenen Aushilfs-Rechtsverteidiger Branimir Hrgota wieder ausgewechselte und Stürmer Goncalo Paciencia brachte. Jetro Willems, zuvor im Mittelfeld als Achter aktiv, wechselte auf die rechte Seite. Doch auch diese Maßnahme fruchtete nicht. Am Ende hatten die immer konfuser spielenden Hessen großes Glück, dass es keine deutliche Niederlage gab. Mit zwei Siegen aus zwei Spielen steht Flamengo als Sieger des Florida-Cups fest. Im zweiten Spiel des Tages schlug Ajax Amsterdam den FC Sao Paulo 4:2.

Hütter resümierte: "In Unterzahl hat uns das Spiel nicht das gebracht, was wir wollten: dass wir einen ebenbürtigen Gegner abgeben. Trotz allem hat die Mannschaft bis zum Schluss alles versucht."

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