Bundesliga

"Zu viel falsch gemacht": Hitzlsperger kündigt Änderungen an

VfB steigt nach dem 0:0 in Berlin in die zweite Liga ab

"Zu viel falsch gemacht": Hitzlsperger kündigt Änderungen an

Sein Klub spielt in der nächsten Saison nur noch zweitklassig: VfB-Vorstand Thomas Hitzlsperger.

Sein Klub spielt in der nächsten Saison nur noch zweitklassig: VfB-Vorstand Thomas Hitzlsperger. imago images

In jenem Moment, in dem der Abstieg des VfB besiegelt war, kehrte sich Thomas Hitzlsperger an der Seitenlinie vom Spielfeld ab und hielt beide Hände vors Gesicht. Der Stuttgarter Sportvorstand konnte zunächst nicht hinsehen, wie die Berliner auf den Rasen stürmten und den Aufstieg feierten - während Hitzlsperger und der VfB in diesem Augenblick die traurige Gewissheit hatten, wieder mal einen Neuanfang einleiten zu müssen.

Union sei "verdient in die erste Liga aufgestiegen", erkannte Hitzlsperger wenig später am "Eurosport"-Mikrofon an und nannte den Stuttgarter Abstieg in diesem Zuge "brutal enttäuschend". Während die Berliner alles mobilisierten, um standzuhalten, hätten die Stuttgarter "ein bisschen weniger gemacht", sagte der Vorstand und gab im Rückblick auf die Saison zu: "Wir haben zu viel falsch gemacht."

Korkut, Weinzierl, Willig

Spielbericht

Der VfB war nach einer herausragenden Rückrunde in der Vorsaison 2017/18 mit Tayfun Korkut in die letzte Spielzeit gegangen, schied aber bereits in der ersten DFB-Pokalrunde bei Drittligist Hansa Rostock aus (0:2) und gewann keines der ersten fünf Bundesliga-Spiele. Anfang Oktober, nach einem 1:3 gegen Hannover 96, musste Korkut gehen - und Markus Weinzierl kam.

Doch auch mit dem früheren Regensburger, Augsburger und Schalker gelang es Stuttgart nicht, eine Wende herbeizuführen. In 23 Partien unter dem 44-jährigen Weinzierl gab es nur vier Siege, sodass sich der VfB im April auch von ihm trennte. Der vormalige U-19-Coach Nico Willig trat als Interimstrainer an, schaffte es aber auch nicht, den Abstieg abzuwenden, obwohl die Mannschaft unter seiner Regie lediglich eine von sechs Begegnungen verlor.

Es ist eine Horror-Saison, es ist der Tiefpunkt.

Nico Willig, Trainer des VfB Stuttgart

"Es ist eine Horror-Saison, es ist der Tiefpunkt. Es fällt mir schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Am Ende steigt Union verdient auf. Sie haben eine tolle Saison gespielt und wir eine katastrophale. Am Ende müssen wir damit klarkommen. Wir haben die letzten fünf Wochen alles versucht und genau ein Spiel verloren. Es ist schwer, das zu verarbeiten", empfand Willig selbst.

Nico Willig

Bedient: Nico Willig. imago images

"...das erst mal verarbeiten"

"Wir haben uns nie so richtig gefunden", sagte Hitzlsperger in Bezug auf die zurückliegende Saison, die auch die Entlassung von Michael Reschke gefordert hatte. Nun, fuhr Hitzlsperger weiter, werde es erneut Veränderungen geben. Welche das sein werden, "das kann man heute nicht ermessen. Niemand ist in der Lage weiter zu denken, weil wir das erst mal verarbeiten müssen."

Klar ist bislang nur: Trainer Tim Walter kommt von Holstein Kiel und beerbt Willig, der in den Nachwuchsbereich zurückkehrt. Mit Ausnahme des Innenverteidigers Ozan Kabak, der nun für 15 Millionen Euro gehen kann, haben zwar sämtliche Spieler einen Vertrag, der auch im Unterhaus gilt - dennoch werden einige Akteure den Klub verlassen.

lei

Bilder zur Partie 1. FC Union Berlin - VfB Stuttgart