Die Bremer mussten am Samstag in Hoffenheim ohne Max Kruse auskommen, der mit Oberschenkelproblemen fehlte. Seine Rolle hinter den Spitzen Johannes Eggestein und Milot Rashica übernahm Yuya Osako, er machte seine Sache ordentlich. Werder lieferte insgesamt ein ordentliches Spiel ab, stand defensiv gegen die starke Hoffenheimer Offensiv solide - und setzte nach vorne immer wieder Nadelstiche.
Wie beispielsweise in der 39. Minute, als Johannes Eggestein eine Rashica-Flanke zum 1:0 einnickte. Kurz zuvor vergab der Torschütze eine gute Chance, aber er blieb wach und stieg dann höher als TSG-Defensivspieler Ermin Bicakcic. "Bei der ersten Chance ging es relativ schnell, da hatte ich nicht so viel Zeit. Zum Glück habe ich dann im Kopf schnell umgeschaltet. Milot bringt die Flanke und dann gewinne ich das Kopfballduell", beschrieb der 21-Jährige die Szene bei "Sky". Es sollte am Ende der entscheidende Treffer des Tages bleiben.
Beinahe hätten in Sinsheim beide Eggestein-Brüder getroffen, denn in der 43. Minute vollendete Maxi Eggestein nach einem Bremer Gegenstoß zum 2:0. Aber Schiedsrichter Bastian Dankert sah sich den Treffer noch einmal an - und nahm ihn zurück. Der Grund: Johannes Eggestein ging mit einem Ellbogeneinsatz gegen Bicakcic zu Werke und spielte in der Entstehung des Tores Foul. "Ja, er hat mir schon einen mitgegeben", lachte der jüngere Bruder über die Reaktion von Maxi. "Er hat schon gesagt: 'Warum holst du den Ellbogen raus?' Es war nicht beabsichtigt, aber ich habe ihn mit dem Ellbogen getroffen. Deswegen ist es schade, es wäre natürlich eine schöne Geschichte gewesen."
Sieg gegen Leipzig und Schützenhilfe nötig
Aber unter dem Strich merkte Johannes Eggestein zu Recht an: "Wir haben gewonnen, das zählt." Der SVW hatte den Sieg zum einen dem Torschützen, zum anderen einem starken Keeper Jiri Pavlenka zu verdanken. Somit haben die Bremer nun ihr Endspiel um die europäischen Plätze am letzten Spieltag gegen Leipzig. "Ich habe gesagt, wir werden kämpfen bis zum Ende. Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird, aber wir haben sehr gut gespielt", merkte Claudio Pizarro, der zum 150. Mal in der Bundesliga eingewechselt wurde, an. Werder braucht allerdings am letzten Spieltag neben einem eigenen Dreier gegen RB auch Schützenhilfe. Denn Wolfsburg (Platz sieben, zu Hause gegen Augsburg) und Hoffenheim (Platz acht, in Mainz) dürfen nicht gewinnen. Sollte eines dieser Teams einen Dreier holen, haben die Norddeutschen keine Chance mehr auf Rang sieben.