Bundesliga

Robert Lewandowski und die Bayern-DNA

Auch Salihamidzic plädiert für Offensivfußball

Lewandowski und die Bayern-DNA

Robert Lewandowski zeigt es an: Er hat jetzt 200-mal in der Bundesliga getroffen.

Robert Lewandowski zeigt es an: Er hat jetzt 200-mal in der Bundesliga getroffen. imago

Es waren seine Treffer 200 und 201, die er am Samstag bei der Fußballdemonstration gegen Borussia Dortmund erzielt hatte. Damit ballerte sich Robert Lewandowski in einen äußerst elitären Klub, dem der 200er. Vor ihm gelangen eine solche Ausbeute in der Bundesliga nur Gerd Müller (365), Klaus Fischer (268), Jupp Heynckes (220) und Manfred Burgsmüller (213). Der Pole ist nun der 22. Spieler, der diese Marke in einer der vier Top-Ligen Europas knackte. Und das im Giganten-Gipfel gegen seinen Ex-Verein.

Lewandowski forderte zuletzt häufig mehr Risiko

"Als der Ball drin war, habe ich kurz überlegt", sagt Lewandowski, "aber dann gleich gewusst: Das ist das 200. Tor. Es freut mich und ist wichtig für mich." Doch viel entscheidender sei für ihn – die Münchner Entscheider denken über eine Vertragsverlängerung nach, wie Karl-Heinz Rummenigge bei "Wontorra" bestätigte – der Auftritt seines Teams gewesen. Und das betont der 30-Jährige nicht, um sich obligatorisch demütig zu zeigen, sondern deshalb, weil er die offensive Ausrichtung hervorheben wollte.

Spielersteckbrief Lewandowski
Lewandowski

Lewandowski Robert

Schließlich hatte Bayerns Nummer 9 in den zurückliegenden Wochen das ein oder andere Mal die abwartende und vorsichtige Taktik kritisiert. Gerade nach dem Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale, als die Bayern verdient gegen den FC Liverpool (0:0, 1:3) ausgeschieden waren. Daraus aber, so erklärt Hasan Salihamidzic, "haben wir unsere Lehren gezogen. Damals waren wir zu verhalten – diesmal waren wir mutig und haben den Gegner unter Druck gesetzt."

Wir haben so gespielt, wie man sich das vom FC Bayern wünscht. Genauso muss der FC Bayern auftreten.

Hasan Salihamidzic

Ganz nach Lewandowskis Geschmack. Denn auch der Stürmer stellte nach dem 5:0 klar: "Offensiv zu spielen – das ist unsere DNA." Dem Gegner das eigene Spiel aufdrängen – mit breiter Brust, ohne Angst. Sportdirektor Salihamidzic stimmt ihm zu: "Wir haben so gespielt, wie man sich das vom FC Bayern wünscht. Genau so muss der FC Bayern auftreten." Und daran müsse sich die Mannschaft "jetzt messen lassen".

Warum Müller und Lewandowski harmonieren

Nicht zu vergessen ist bei aller Angriffsfreude aber das geschlossene Engagement gegen den Ball, ein hohes Pressing, an dem sich jeder im FCB-Trikot beteiligt. Wie am Samstag eben, als Thomas Müller und Lewandowski in erster Reihe die Gegner attackierten, sie zu Fehler zwangen und ihnen den Spielaufbau vermasselten. "Wie Lewy gearbeitet hat, war unglaublich", schwärmt Müller, der sich rund um den Topscorer der Bundesliga herum am wohlsten fühlt. Weil er ihm Lücken reißen kann und sie zusammen mehr Präsenz in des Gegners Strafraum bringen. "Ich habe meine Stärken in der Mitte, verstehe mich gut mit ihm", sagt der Oberbayer: "Wir harmonieren. Denn wir wollen beide auf dem schnellsten Weg zum Tor." Auch das ist Teil der Bayern-DNA. Und es sei "kein Geheimnis".

Georg Holzner