Bundesliga

FC Bayern - James und die Frage nach seiner Zukunft

Kolumbianer begeistert nicht nur wegen seiner drei Tore

James und die Frage nach seiner Zukunft

Arbeiten sie auch nach dem Sommer noch zusammen? James (#11) und Bayern-Trainer Niko Kovac.

Arbeiten sie auch nach dem Sommer noch zusammen? James (#11) und Bayern-Trainer Niko Kovac. imago

Es läuft gerade die 73. Minute, als der vierte Offizielle am Spielfeldrand die Tafel habt und dort die Nummern 11 und 13 aufleuchten. James, der Mann des Abends , geht, für ihn kommt Rafinha. Die Zuschauer in der ausverkauften Allianz Arena erheben sich und begleiten den Dreifachtorschützen mit lautem Beifall vom Rasen. Es war der zweite starke Auftritt des Kolumbianers binnen einer Woche (kicker-Note 1), schon beim 6:0 gegen Wolfsburg hatte er überzeugt (kicker-Note 1,5), wurde vom kicker zum "Mann des Tages" gekürt.

In der Liga läuft's für James - Lob gab es auch von den FCB-Entscheidern. "Es freut mich, dass er drei Tore gemacht hat", sagt Trainer Niko Kovac am Sky-Mikro, "er hat dann seinen verdienten Applaus bekommen." Auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic sah einen "sehr, sehr guten" Auftritt, genauso wie Präsident Uli Hoeneß. Aber den Machern ist ebenso nicht entgangen, dass vom 27-Jährigen am Mittwoch gegen Liverpool (1:3) nur wenig zu sehen war. Deshalb stellt sich die grundsätzliche Frage nach der Zukunft von James. "Wir müssen es in der Gesamtbetrachtung am Ende entscheiden. Er ist im Großen und Ganzen ein großartiger Spieler", betont Hoeneß. Allerdings müsse "uns der Trainer sagen, was er will". Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende, hatte sich unlängst als Fan des begnadeten Linksfüßers geoutet.

James: "Ich habe kein Problem mit Zidane"

Salihamidzic indes spielt ein wenig auf Zeit, schließlich braucht es erst bis zum 15. Juni die endgültige Klarheit. Bis dahin kann der Rekordmeister die Option mit der festgeschriebenen Ablösesumme von 42 Millionen Euro ziehen. "Wir - Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Niko Kovac und ich, Hasan Salihamidzic - werden uns an einen Tisch setzen und gemeinsam entscheiden." So laufe das nun mal bei Bayern München. Doch was will der Spieler? Die spanische Zeitung Marca, die Real Madrid nahesteht, meinte, dass die Leihgabe der Königlichen gerne wegmöchte aus München. Und James? Der sagt: "Ich fühle mich wohl."

Der Frage nach seiner Zeit ab dem 16. Juni weicht er geschickt aus: "Die Zukunft kann keiner vorhersagen." In erster Linie wolle er "dem Verein helfen", um die zwei ausstehenden Titel "noch zu holen". Und dann, sagt James, "werden wir uns zusammensetzen". Die jeweiligen Trainer, Kovac in München und Zinedine Zidane in Madrid, haben wenig Einfluss auf seine Absichten, wie er verrät: "Ich habe kein Problem mit Zidane. Und zu Niko Kovac habe ich ein sehr gutes Verhältnis, auf der menschlichen Ebene ist er echt super." Und auch sportlich traut er den Münchnern mit dem 47-Jährigen noch Erfolge zu: "Mit ihm können wir auch Titel gewinnen."

Der Trainer allerdings ist nicht vollends überzeugt von James, gerade angesichts der Tempodefizite, wie gegen Liverpool ersichtlich wurde. Und genau darüber müssen sie sich an der Säbener Straße klarwerden. Wann hilft James den Bayern? Welche Art Fußball passt zu ihm? Und vor allem: Passt James in die fußballerischen Absichten des Trainers?

Georg Holzner/msc

Spieltagsbilder 26. Spieltag 2018/19