Bundesliga

Labbadia illusionslos - Didavi verlängert bis 2016

Stuttgart: Sakai zu Olympia

Labbadia illusionslos - Didavi verlängert bis 2016

Neues Gesicht beim VfB Stuttgart: Auch Neuzugang Tunay Torun absolvierte am Montag den Laktattest.

Neues Gesicht beim VfB Stuttgart: Auch Neuzugang Tunay Torun absolvierte am Montag den Laktattest. picture alliance

Dass die Stuttgarter finanziell nicht die größten Brötchen backen können, ist hinlänglich bekannt, die Aktivitäten auf dem Transfermarkt sprechen eine klare Sprache: Für Julian Schieber (Dortmund) und Timo Gebhart (Nürnberg) nahm der VfB wertvolle Ablösesummen ein, bei Khalid Boulahrouz (Ziel noch unbekannt) und Matthieu Delpierre (Hoffenheim) sparte er sich beträchtliche Gehaltskosten.

Auf der anderen Seite kamen mit Rechtsverteidiger Tim Hoogland (Schalke 04) und Offensivallrounder Tunay Torun (Hertha BSC) Spieler, die "charakterlich sehr gut passen" (O-Ton Labbadia), aber eben auch günstig waren: Hoogland ist ohne Kaufoption ausgeliehen, Torun war ablösefrei.

Spielersteckbrief G. Sakai
G. Sakai

Sakai Gotoku

Spielersteckbrief Didavi
Didavi

Didavi Daniel

Aus der zweiten Mannschaft rückten immerhin vier vielversprechende Nachwuchskräfte nach, Daniel Didavi, noch mindestens ein halbes Jahr verletzt, kehrte aus Nürnberg zurück - und verlängerte am Montag vorzeitig: Das ursprünglich bis 2013 gültige Arbeitspapier gilt nun bis 2016, Didavis Zukunft, um die vor der Verletzung noch Unklarheit geherrscht hatte, ist geklärt.

Didavi bleibt und ist "sehr glücklich"

"Beim VfB habe ich die Juniorenteams durchlaufen, wurde fußballerisch ausgebildet und habe den Sprung zu den Profis geschafft", so Didavi, der sich vor kurzem noch auch einen Verbleib in Nürnberg hätte vorstellen können. "Ich bin sehr glücklich, dass ich hier nun auch die nächsten Schritte in meiner Laufbahn machen kann." Sportdirektor Fredi Bobic bezeichnete ihn als einen "Spieler aus unserer Talentschmiede, der sich stark entwickelt hat und unheimlich viel Potenzial besitzt".

Wenn man nur die Namen sieht, die gegangen sind, haben wir an Qualität verloren. Ich hoffe, dass wir das kompensieren können.

Bruno Labbadia

Eine Option ist Didavi frühestens wieder zur Rückrunde, zuvor muss der aktuelle Kader reichen. "Wir haben nicht die Mittel, um die ganz Großen zu holen", weiß Labbadia. Der Trainer, der den VfB 2010/11 vor dem Abstieg bewahrte und 2011/12 in die Europa League führte, gibt sich keinen Illusionen hin: "Der große Unterschied ist, dass die anderen Vereine aufgerüstet haben - wir haben Qualität verloren. Es darf nicht viel schiefgehen." Weitere Neuzugänge werden, Stand jetzt, nicht hinzukommen. "Für den Moment sind wir zu", sagt Sportdirektor Fredi Bobic, "es ist nichts geplant."

Ein konkretes Saisonziel will da niemand formulieren, Labbadia umgeht es mit der Ansage: "Wir wollen unsere Spielart festigen. Wir wollen die Leute begeistern." Dieses Vorhaben gehen die Schwaben trotz der eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten optimistisch an. "Wir sind alle ausgeruht und die Akkus sind voll", so Labbadia im Rahmen des Laktattests am Montag. Dabei fehlte einzig EM-Fahrer William Kvist.

London calling: Sakai fehlt vorerst

Ein anderer wird einen Großteil der Vorbereitung verpassen: Der VfB ist zur Olympia-Abstellung von Außenverteidiger Gotoku Sakai gezwungen. Der 21-jährige Japaner wird nach London reisen, wo erst am 11. August das Fußballturnier endet. Eine Woche später steigt die erste Runde im DFB-Pokal, am 24. August dann die neue Bundesliga-Saison. "Wir freuen uns für den Spieler", sagt Bobic zum Fall Sakai süffisant, "wir müssen ihn freistellen und werden das auch tun."