Bundesliga

Neuer Wirbel um Carlos Alberto

Bremen: Jubel über Arbeitssieg - Auch Hospitant Matthäus gratuliert

Neuer Wirbel um Carlos Alberto

Carlos Alberto

Nicht fit und unpünktlich: Carlos Alberto wurde in Sao Paulo suspendiert. dpa

Fast alles. Denn nicht von Erfolg, sondern von neuem Wirbel ist das Engagement des großen Bremer Sorgenkindes, Carlos Alberto (23), in dessen südamerikanischer Heimat geprägt.

Dort stellte der FC Sao Paulo, der den Bremer 7,8-Millionen-Euro-Einkauf ausgeliehen hat, nach vorausgegangener 15-Tage-Suspendierung wegen Übergewicht, Unpünklichkeit und schließlich einer Trainings-Prügelei nun endgültig frei.

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Der 23-Jährige, noch bis 2011 an Bremen gebunden, steht im Abseits und wird kein einziges Spiel mehr für Brasiliens Meister bestreiten! Er dürfe sich allerdings, so FC-Boss Juvenal Juvencio, noch bis Ende der Ausleihe (10.Juli) im Klub fit halten. "Wir müssen das erst einmal genau prüfen", so Werders Ober-Geschäftsführer Jürgen L.Born, vom kicker am Mittwochabend mit der Nachricht konfrontiert. Sportdirektor Klaus Allofs hatte schon vorige Woche angekündigt, selbst nach Brasilien zu fliegen, um die Zukunft Carlos Albertos zu klären. Vielleicht kann er ihn nun gleich wieder mit nach Bremen nehmen.

Das Geschehen dort bestimmte jedoch Lothar Matthäus, der sogar die Sieger aus Rostock, die Platz zwei sicherten und ihre Champions-League-Ambitionen untermauerten, in den Schatten stellte. An der Seite von Erich Rutemöller, dem abgelösten Chef bei der Trainer-Ausbildung, schaute Matthäus, in der letzten Woche auch bei seinem Ex-Klub Inter Mailand auf Beobachtungstour, dem Treiben zu. "Gute Einblicke" in die Arbeit eines Spitzenteams erhofft sich der ab Sommer in Israel engagierte Trainer bis Donnerstag. Dann endet seine Stippvisite bei Thomas Schaaf.

Der unterstrich nochmals die Bedeutung des Arbeitssieges: Es sei "keine bravouröse Leistung" gewesen, doch die Elf habe Willen dokumentiert. Für Klaus Allofs hat Werder "die Talsohle durchschritten". Nun beginne die Zeit, wo es gelte, Punkte einzusammeln. Was zuletzt gelang. Dritter Sieg in Serie, rechtzeitig hat die Elf die Kurve gekriegt, mit einem Stilwandel: Mehr Effektivität als Ästhetik, Erfolg statt Schönheit - Bremen punktet mehr, als dass es glänzt.