Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann tauschte nach dem 2:2 in Gladbach zweimal: Brenet und Amiri begannen für Posch (5. Gelbe Karte) und Schulz (Knieprobleme).
Bremens Trainer Florian Kohfeldt wechselte im Vergleich zum 2:2 gegen Dortmund viermal: Moisander, Gebre Selassie, Möhwald und Johannes Eggestein starteten für Langkamp, Friedl (beide Bank), Klaassen (5. Gelbe Karte) und Kruse (Oberschenkelprobleme). Natürlich tat besonders der Ausfall des Kapitäns vor dem wichtigen Spiel extrem weh.
Die Bremer gingen in der Anfangsphase punktuell früh drauf, ansonsten ließen sich die Gäste fallen und überließen Hoffenheim den Ball. Die erste Chance der Begegnung hatte Augustinsson nach einer Ecke, er köpfte zu zentral (4.). Für die TSG gab Szalai einen ersten Warnschuss ab, er schob das Leder rechts vorbei (19.). Auf der Gegenseite scheiterte Johannes Eggestein an Baumann (20.).
TSG im Pech - Johannes Eggestein trifft
Bundesliga, 33. Spieltag
Die Sinsheimer waren mit mehr Ballbesitz überlegen, wirklich viele klare Chancen gab es allerdings nicht. Nachdem Belfodil (21.) und Szalai (27.) zu ungenau gezielt hatten, bot sich Kramaric die beste Gelegenheit der Gastgeber in Durchgang eins: Der Kroate schob das Leder an den rechten Pfosten (38.). Quasi im Gegenzug gingen die Werderaner aus dem Nichts in Führung: Baumann spielte unsauber hinten raus, parierte zunächst aber noch gegen Johannes Eggestein. Doch der SVW blieb dran, Rashica flankte auf Johannes Eggestein, der stieg höher als Bicakcic und nickte ein (39.). Und die Norddeutschen blieben dran, Maxi Eggestein traf nach schöner Vorarbeit von Osako zum vermeintlichen 2:0. Aber Schiedsrichter Bastian Dankert sah sich den Treffer noch einmal an - und nahm ihn zurück. Der Grund: Vorher hatte Johannes Eggestein im Mittelfeld im Zweikampf mit Bicakcic den Arm draußen und traf den Defensivmann.
Der zweite Durchgang begann ohne Amiri, der Ende des ersten Durchgangs ohne gegnerische Einwirkung umgeknickt war und sich verletzt hatte. Für ihn kam Baumgartner, er gab sein Bundesliga-Debüt. Vor beiden Toren tat sich zunächst nicht viel, die Schüsse von Kaderabek (53.) sowie Belfodil (59.) und auf der Gegenseite Rashica (58.) waren harmlos. Die TSG hatte offensiv kaum Ideen, Werder stand gut und hatte immer wieder Umschaltmomente. Aber die Konter wurden zunächst zu ungenau zu Ende gespielt.
Pavlenka rettet Bremer Sieg
Die TSG war natürlich gefordert, Belfodils Kopfball-Bogenlampe kratzte SVW-Keeper Pavlenka gerade noch von der Linie (72.). Es war eine offene Partie, Augustinsson verpasste aus spitzem Winkel das 2:0 (74.). Die Sinsheimer warfen in der Schlussphase natürlich alles nach vorne - und die Gäste hatten einen starken Keeper. Pavlenka war gegen die durchrutschende Nelson-Flanke (80.) und gegen den Schuss von Kramaric, der alleine vor dem Schlussmann auftauchte (81.), auf dem Posten. Die Norddeutschen machten es in der Schlussphase defensiv gut, ließen nicht mehr als einen harmlosen Belfodil-Schuss zu (90.+1). Die Konter spielte Werder zwar nicht gut genug zu Ende, dennoch reichte es am Ende zum knappen Sieg.
Hoffenheim, das einen herben Rückschlag im Kampf um Europa hinnehmen musste (Platz acht, einen Punkt hinter dem Siebten, Champions League nicht mehr möglich), gastiert am Samstag (15.30 Uhr) in Mainz. Für Werder Bremen ist durch den Dreier weiterhin alles möglich, der Traum von Europa lebt weiter. Mit zwei Punkten Rückstand auf den Siebten Wolfsburg geht der Neunte Werder in das letzte Spiel zu Hause gegen Leipzig weiter.