Schalke-Coach Huub Stevens, der zwischen 2015/16 kurzzeitig bei Hoffenheim als Trainer tätig gewesen war, nahm in seinem Team im Vergleich zum enttäuschenden wie arg glücklichen 1:1 in Nürnberg vier Wechsel vor: Der erst 22-jährige und in Leverkusen wie Nürnberg ausgebildete Abwehrmann Carls kam zu seinem Bundesliga-Debüt. Außerdem begannen Serdar (zurück nach Gelb-Rot-Sperre), McKennie und Embolo. Sie ersetzten Oczipka, Boujellab, Harit (allesamt auf der Bank) und Skrzybski (muskuläre Probleme).
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann tauschte nach dem 2:0 gegen Hertha BSC dagegen nur einmal aus: Abwehrrecke Bicakcic spielte für Stürmer Szalai.
Gutes Schalke, eiskaltes Hoffenheim
Der Verlauf des ersten Abschnitts ließ sich dann mit drei Schlagworten treffend zusammenfassen: Ein gutes wie in den entscheidenden Momenten zu unkonzentriertes Schalke lag gegen ein äußert präzise abschließendes Hoffenheim nach 45 Minuten mit 0:2 zurück.
Bundesliga, 30. Spieltag
Denn während die Königsblauen teilweise schön kombinierten und druckvoll nach vorne schoben, fehlte in oder knapp vor dem TSG-Strafraum stets der präzise Pass. Oder auch einfach mal der genaue Abschluss. Da passte es ins Bild, dass Caligiuri aus guter Lage zu zentral abzog (18.) oder sich Embolo und Burgstaller nach Querpass nicht einig waren, wer denn eigentlich abziehen solle (27.). Besser machten es da eindeutig die Kraichgauer: Zunächst verzog Grillitsch knapp (19.), Belfodil vollstreckte nach einem glücklichen Trick inklusive Beinschuss für Nastasic mit einem hammerharten Abschluss zum 1:0 (25.) und Demirbay fand kurz vor der Pause mit einem herrlichen Steckpass den lauernden Kramaric. Der Kroate bedankte sich für die Chance und zog links unten ins Eck ab (45.).
Gerade Belfodils zwischenzeitliches 1:0 fiel dabei fast schon aus dem Nichts, verpasste den Schalker einen heftigen Nackenschlag.
Caligiuri übernimmt Verantwortung und trifft
Der zweite Abschnitt begann zunächst überschaubar - und erneut mit sicherlich bemühten, willigen Königsblauen. Der Lohn folgte: Nach einem schönen Freistoß von Caligiuri (57., Baumann parierte stark) sank Embolo nach Kontakt von Kaderabek zu Boden. Den fälligen Elfmeter verwandelte ebenfalls Caligiuri und brachte S04 damit sowie sicherlich auch verdientermaßen wieder ran - 1:2 (60.).
Jetzt kommt's knüppeldick für Schalke
Zur Stelle: Auch Joker Adam Szalai brauchte nur eine Chance für ein Tor. imago
Eine neue Hoffnung für Königsblau? Mitnichten, schon wenige Minuten später war alles vorbei: Joker Szalai nickte nach herrlicher Belfodil-Flanke zum 3:1 ein (65.). In Minute 73 gab es nach Querpass von Kramaric gar das 4:1, in Minute 80 packte Belfodil mit einem Beinschuss für S04-Keeper Nübel das 5:1 drauf. Für den Algerier war dies nicht nur ein Doppelpack, sondern zugleich auch die Bestätigung seiner starken Serie. Bundesliga-Tor Nummer 15 im 24. Ligaspiel sowie der sechste Treffer aus den jüngsten vier Spielen, das kann sich absolut sehen lassen.
Einzige positive Nachrichten noch für Schalke: Burgstaller verkürzte immerhin im Fallen zum 2:5-Endstand (90.) - zudem hatte der auf Relegationsrang 16 stehende Abstiegskonkurrent Stuttgart vorher mit 0:6 in Augsburg verloren, weswegen der S04-Vorsprung weiterhin sechs Punkte beträgt. Weiter geht es für die Knappen mit dem Derby in Dortmund am Samstag (15.30 Uhr). Hoffenheim, das mit 50 Punkten voll im Kampf um Europa bleibt, vier Spiele in Folge gewonnen hat und zugleich an diesem Abend aus fünf Großchancen fünf Tore gemacht hat, empfängt Wolfsburg am Sonntag (15.30 Uhr).