Bayer-Coach Heiko Herrlich änderte seine Startelf vom 2:1-Auswärtssieg auf Schalke unter der Woche auf vier Positionen. Wendell, Kohr, Bellarabi und Alario nahmen auf der Bank Platz, dafür durften Jedvaj, Aranguiz, Brandt und Volland von Beginn an ran.
Nur einen Wechsel gegenüber dem 2:2 gegen den FC Augsburg nahm Berlins Trainer Pal Dardai in seiner Formation vor. Darida rutschte für Pekarik (Bank) in die Startelf, der Hertha-Coach stellte seine Grundausrichtung von 4-4-2 mit Mittelfeldraute auf 4-2-3-1 um.
Vollands Blitzstart - Torunarigha kontert kurioses Havertz-Tor
Dardais Team erwischte jedoch einen absoluten Kaltstart - vor allem aufgrund von Bayer-Angreifer Kevin Volland. Bereits in der 3. Minute traf der 26-Jährige nach einem weiten Abschlag von Hradecky aus spitzem Winkel die Unterkante der Latte, kurze Zeit später zielte er dann genauer: Einen feinen Spielzug über Bailey, Havertz und Aranguiz vollendete Volland aus zentraler Position gegen Jarsteins Laufrichtung ins kurze Eck (6.). Auch in der Folge agierte Leverkusen hellwach und kontrollierte die Partie, von Hertha kam offensiv zunächst wenig.
Stattdessen halfen die Hauptstädter kräftig mit, die Führung auszubauen: Jarstein konnte einen unglücklich aufsetzenden Rückpass von Torunarigha nicht kontrollieren und stocherte ihn in die Beine des anlaufenden Havertz. Der Youngster schoss sich sichtlich überrascht selbst an, der Ball kullerte dennoch über die Linie - 2:0 (23.). Doch Hertha, bislang offensiv kaum in Erscheinung getreten, fand die schnelle Antwort: Eine zunächst abgewehrte Plattenhardt-Ecke köpfte Lustenberger noch einmal an den zweiten Pfosten, wo Torunarigha freistehend unter die Latte traf (26.). Der Anschlusstreffer hatte durchaus Signalwirkung auf die Hauptstädter, die nun immer besser in die Partie fanden und in der Schlussphase des ersten Durchgangs in Person von Darida (42.) sowie Duda (43., 45.) gute Möglichkeiten zum Ausgleich verzeichnen konnten.
Bundesliga, 17. Spieltag
Herthas Wechsel-Desaster: Leverkusen nutzt die Überzahl
Der zweite Durchgang startete für die Gäste dann denkbar unglücklich. Leckie verletzte sich in einem Zweikampf mit Baumgartlinger, bis zur nötigen Auswechslung ließ Hertha allerdings knapp sieben Minuten verstreichen - und diese Überzahl nutzte Leverkusen. Aranguiz setzte Havertz mit einem klasse Chip-Ball in Szene. Der Jung-Nationalspieler profitierte von einem eklatanten Stellungsfehler Torunarighas und hob den Ball dann mit ganz viel Gefühl über Jarstein hinweg in die Maschen (49.).
Hertha ging daraufhin immer mehr ins Risiko, Dardai brachte unter anderem Köpke und Ibisevic ins Spiel. Für Leverkusen ergaben sich dadurch viele Räume, Brandt verpasste bei einem Konter die vorzeitige Entscheidung (63.). Die Gäste wurden - wie im ersten Durchgang - erst in der Schlussphase wirklich gefährlich. Der eingewechselte Köpke setzte den Ball nur um Zentimeter am Pfosten vorbei (73.), Hradecky verhinderte mit einer starken Parade im Eins-gegen-eins gegen den durchgebrochenen Selke den Anschluss (81.). Auf der Gegenseite vereitelte Lustenberger im Anschluss an eine Ecke mit einer spektakulären Rettungstat auf der Linie das mögliche 4:1 durch Dragovic (80.). So aber blieb es beim letztlich leistungsgerechten 3:1, durch das Bayer 04 nach Punkten zur Hertha aufschließen konnte.
Für Leverkusen geht es nach der Winterpause am 19. Januar (15.30 Uhr) zu Hause gegen Gladbach. Die Hertha ist tags darauf zur gleichen Zeit beim 1. FC Nürnberg zu Gast.