Freiburgs Trainer Christian Streich wechselte nach dem 2:1-Sieg im Pokalspiel bei Germania Halberstadt einmal: Kleindienst stürmte anstelle von Petersen (Bank). Neben dem Ex-Heidenheimer fand sich mit Lienhart ein weiterer Neuzugang in der Startelf der Breisgauer wieder.
Frankfurts Coach Niko Kovac durfte unter der Woche mit Boateng und Falette zwei weitere Neuzugänge begrüßen. Boateng nahm zunächst auf der Bank Platz, während es Falette auf Anhieb in die Startelf schaffte. Im Vergleich zum 3:0-Pokalsieg bei TuS Erndtebrück gab es drei Veränderungen: Falette, Willems und de Guzman spielten für Russ, Tawatha und Hrgota (alle Bank). Von den Neuzugängen spielten neben Falette also auch noch Kamada, de Guzman, Haller, Willems und Fernandes. Bemerkenswert: Die SGE lief komplett ohne deutschen Spieler auf.
Spielerisch konnten die Anfangsminuten unter dem Begriff Abtastphase zusammengefasst werden. Beide Mannschaften präsentierten sich defensiv aufmerksam und standen dem Gegner sprichwörtlich auf den Füßen. Da sowohl die Breisgauer als auch die Frankfurter mit Dreierkette spielten, gab es im Mittelfeld kaum Räume - so entwickelte sich ein intensives und umkämpftes Duell zweier Mannschaften, die durchaus ebenbürtig waren.
1. Bundesliga, 1. Spieltag
Ebenbürtig, aber nicht gleich - in der Herangehensweise gab es merkliche Unterschiede. Während die Freiburger klar mehr Ballbesitz hatten, daraus aber kaum Kapital schlagen konnten, war die Eintracht darauf bedacht, schnelle Abschlüsse zu suchen und sich nicht lange mit dem Spielaufbau aufzuhalten. Der Sportclub hatte demnach mehr vom Spiel, die SGE ein Chancenplus: Haller (10.), Gacinovic (11.) und insbesondere Falette (17.) brachten das Runde nicht im Tor unter.
Anders Kleindienst auf der Gegenseite, der die Kugel aus fünf Metern über die Linie drückte. Schiedsrichter Manuel Gräfe, der zuletzt mit seiner scharfen Kritik am Auswahlverfahren der früheren Schiedsrichter-Bosse Hellmut Krug und Herbert Fandel Schlagzeilen gemacht hatte, bemühte jedoch den Videobeweis und gab den Treffer zu Recht nicht - in der Entstehung war Niederlechner nämlich im Abseits gestanden.
Eintracht ohne Effizienz - Boateng kommt in Hälfte zwei
Auf die Probe gestellt: Frankfurts Sturmtank Haller scheitert an SC-Schlussmann Schwolow (re.). imago
Danach verflachte die Begegnung ein wenig, was vor allem der Tatsache geschuldet war, dass die Spieler durchaus mit der nötigen Portion Aggressivität ans Werk gingen. Viel Zeit, um den Ball zu verarbeiten, hatten weder die Freiburger noch die Frankfurter. Und dennoch stellte sich die SGE offensiv besser an, was sich zur Pause auch in einer Torschussbilanz von 10:2 niederschlug. Ein Treffer blieb der Kovac-Elf allerdings verwehrt, auch weil de Guzman an Schwolow (36.) und der bullige Haller an der Latte (37.) gescheitert waren.
Folglich stand ein 0:0 beim Wiederanpfiff an der Anzeigewand - und das blieb auch weiterhin so, denn am Spielgeschehen änderte sich wenig. Zwar kam die Eintracht in Hälfte zwei zu etwas mehr Spielanteilen und hatte durch Chandler (52.) und Haller (62.) weitere Halbchancen, doch unter dem Strich war es ein zähes Ringen.
Beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend, sodass die Partie kaum echten Unterhaltungswert hatte. In der 67. Minute verhalf Kovac schließlich Boateng zu dessen Einstand bei der Eintracht. Sonderlich fiel der 30-Jährige im Anschluss nicht auf, ihm fehlte schlicht noch die Bindung an die Mannschaft. Das machte sich bemerkbar in der 77. Minute, als sich Boateng und Falette gegenseitig behinderten. Auf der Gegenseite vergab Niederlechner eine ordentliche Chance nach Schuster-Ecke (78.). Danach war die Luft endgültig raus: Beide Mannschaften gingen keine allzu großen Risiken mehr ein, sodass es letztlich beim 0:0 blieb - es war das erste in der noch jungen Bundesliga-Spielzeit.
Freiburg ist am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) bei RB Leipzig zu Gast. Eintracht Frankfurt empfängt tags zuvor den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr).