Hertha-Coach Pal Dardai vertraute auf dieselbe Startelf vom 2:0-Erfolg in der 1. Runde des DFB-Pokals bei Hansa Rostock .
Stuttgarts Trainer Hannes Wolf entschied sich nach dem 4:3-Pokalsieg i.E. bei Energie Cottbus für zwei personelle Veränderungen: Ailton und Mangala begannen für Burnic (nicht im Kader) und Ofori (Bank).
Beide Mannschaften setzten auf eine 4-4-2-Grundordnung mit einer hängenden Spitze - allerdings wurde die Taktik jeweils unterschiedlich interpretiert. Berlin startete aktiv in diese Partie. Sechser Darida ließ sich im Spielaufbau zwischen die nach außen abkippenden Innenverteidiger Langkamp und Rekik fallen, sodass die Außenverteidiger Weiser und Plattenhardt weit aufrückten und offensiv mit anschoben. Das Flügelspiel wurde dadurch derart verstärkt, dass die offensiven Außen Leckie und Kalou oft auf einer Höhe mit den Stürmern Esswein und Ibisevic Angriffe anrollen ließen.
Hertha spielbestimmend - VfB defensiv stabil
Stuttgart war deshalb meist in der Defensive gebunden, schaffte es aber, rund um den eigenen Strafraum Überzahlsituationen zu schaffen. So kamen die Hauptstädter trotz klarer spielerischer Vorteile kaum zum Abschluss. Nach vorne kam der VfB dagegen nur selten. Bei Konterversuchen fehlte oft die Manpower, weil auch die Alte Dame immer wieder schnell mit mehreren Spielern hinter den Ball kam. Entsprechend resultierten nur wenige Halbchancen - mit 0:0 ging es in die Halbzeit.
Leckie verteilt eine eiskalte Dusche
1. Bundesliga, 1. Spieltag
Was auch immer Dardai seiner Mannschaft für die zweite Hälfte mit auf dem Weg gegeben hatte - bereits nach wenigen Sekunden schien es sein Team schon umzusetzen: Leckie brach über die rechte Außenbahn durch, zog in den Sechzehner und verwandelte mit einem Linkschuss ins linke Eck zum 1:0 (46.). Trotz des Rückstands schaffte es der VfB in der Folge nicht, eine Aufholjagd zu starten. Zwar wurden die Schwaben ein wenig aktiver, doch spielbestimmend blieb die Alte Dame, die wenig später erneut zuschlagen sollte: Plattenhardt zirkelte eine Ecke in die Spielertraube, wo wohl Rekik Leckie die Kugel vor die Füße lenkte. Der Australier drückte den Ball aus der Nahdistanz zum 2:0 über die Linie (62.). Der "Socceroo" strahlte über beide Ohren - nicht nur, dass seine Durststrecke von 2173 (!) torlosen Bundesliga-Minuten geendet hatte, es gelang sogar ein Doppelpack.
Stuttgart kommt kurz auf - Videobeweis kommt zum Einsatz
Die höhere Führung gab den Berlinern noch mehr Sicherheit. Der VfB mühte sich in der Vorwärtsbewegung weiter und näherte sich erst in der Schlussphase wieder dem gegnerischen Gehäuse an: Asano traf aus spitzem Winkel den Außenpfosten (74.), der eingewechselte Donis traf aus ähnlicher Position das Außennetz (81.). Auch der Videobeweis, der aufgrund technischer Probleme in der ersten Hälfte nicht funktioniert hatte, kam noch einmal zum Einsatz: Nach einem Foul von Langkamp an Brekalo an der Strafraumgrenze, bei dem Schiedsrichter Sascha Stegemann zunächst weiterlaufen gelassen hatte, fiel die Entscheidung auf Freistoß. Diesen setzte Donis knapp links vorbei (87.). Es blieb beim 2:0.
Nächste Woche ist Hertha BSC im Samstagabendspiel (18.30 Uhr) auswärts bei Borussia Dortmund gefordert. Stuttgart spielt bereits um 15.30 Uhr zu Hause gegen den 1. FSV Mainz 05.