Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann nahm nach dem 2:0-Sieg bei Eintracht Frankfurt drei Wechsel in seiner Startelf vor. Statt Rudy (5. Gelbe Karte) sowie Kaderabek und Vargas (beide Bank) begannen Polanski, Amiri und Uth.
Auch Berlins Coach Pal Dardai entschied sich im Vergleich zum 2:2 gegen Schlusslicht Hannover 96 zu drei Änderungen. Brooks (nach Verletzung am Schienbeinkopf) kehrte ebenso in die Anfangsformation zurück wie Lustenberger und Darida. Weiser (5. Gelbe Karte), Langkamp (Bank) und Cigerci (nicht im Kader) mussten weichen. Der Ex-Hoffenheimer Ibisevic begann trotz Bruch der Kieferhöhle mit einer Carbonmaske.
Zwei Kopfballtore: Schär kontert Stark
Nagelsmann wartete bei der TSG mit einer Systemneuerung auf und bot Volland überraschend als eine Art Linksverteidiger mit offensiver Ausrichtung vor einer Dreierkette mit Schär, Süle und Strobl auf. Als Vollands Pendant auf der rechten Seite agierte Linksfuss Toljan, der die Position auf der rechten defensiven Seite auch in der U 21 von Horst Hrubesch bereits eingenommen hatte. Den besseren Start ins Spiel erwischte indes die Hertha, für die Ibisevic bereits in der 3. Minute eine gute Gelegenheit hatte, nachdem er Süle getunnelt hatte. Doch Baumann vereitelte die Chance mit einer guten Parade.
Der 30. Spieltag
Die Kraichgauer benötigten eine knappe Viertelstunde, um sich zu sortieren, kamen danach aber besser ins Spiel. Uth scheiterte mit der ersten guten Gelegenheit der TSG in der 19. Minute links im Strafraum an Jarstein. Berliner Angriffsbemühungen waren nun selten. Doch nach einer Standardsituation gingen die Hauptstädter dennoch in Führung: Skjelbred verlängerte einen Eckball von Plattenhardt zu Stark, der aus kurzer Distanz einköpfte (27.). Doch der Vorsprung währte nicht lange. Denn bereits in der 33. Minute sorgte Schär aus abseitsverdächtiger Position nach einer Freistoßflanke von Amiri unbedrängt per Kopf für den Ausgleich.
In der Schlussphase der ersten Hälfte ging es hin und her. Zunächst zwang Ochs mit einem Schuss vom Strafraumrand Jarstein zum Eingreifen (39.). Kurz darauf hatte die TSG Glück, nachdem ein von Süle noch abgefälschter Kalou-Schuss vom linken Innenpfosten zurück ins Spielfeld prallte (41.). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff rettete Baumann schließlich in höchster Not gegen Kalou, der rechts im Strafraum eigentlich einen Tick eher als der Keeper an den Ball gekommen war (45.+1).
Hertha baut ab, Hoffenheim belohnt sich
Maskenmann Vedad Ibisevic setzt zum Seitfallzieher an. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung, in der sich allerdings nicht mehr so viele Strafraumszenen ergaben wie noch in den ersten 45 Minuten. Die erste Chance der zweiten Hälfte bot sich den Hausherren, doch Kramaric wurde mit seinem Versuch abgeblockt (52.). Einem Tor näher kam da schon Brooks auf der Gegenseite nach einem weiteren Eckball, doch der Innenverteidiger köpfte knapp über das Gehäuse von Baumann (56.).
Bereits kurz zuvor hatte Nagelsmann den von einem Schuss von Lustenberger am Kopf getroffenen Schär gegen Kaderabek ausgetauscht. Der Tscheche übernahm die rechte defensive Seite, Toljan rückte nach links (53.). Lag es an den taktischen Umstellungen? In jedem Fall präsentierte sich Hoffenheim gegen die im Offensivspiel mit wenig Ideen und Esprit agierenden Gäste nun wacher und auch energischer im Spiel nach vorne. Uth scheiterte aus halbrechter Position im Strafraum an Jarstein (68.), Amiri zielte mit einem Flachschuss aus rund 13 Metern nur knapp am linken Pfosten vorbei (79.).
Doch der entscheidende Treffer sollte der TSG doch noch gelingen - natürlich nach einer Standardsituation. In der 85. Minute landete ein Kopfball von Süle nach einer Ecke am zweiten Pfosten bei Uth, der das Spielgerät aus kurzer Distanz im Tor unterbrachte. Der fünfte Treffer in den letzten neun Spielen des Angreifers sicherte Hoffenheim einen eminent wichtigen Dreier im Kampf gegen den Abstieg.
Hoffenheim gastiert am Sonntag (15.30 Uhr) in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach. Die Hertha empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den FC Bayern. Zuvor wartet auf Berlin aber am Mittwoch (20.30 Uhr) noch das Halbfinale im DFB-Pokal zu Hause gegen Borussia Dortmund.