FCB-Coach Josep Guardiola ließ nach der schmucklosen Nullnummer beim Hamburger SV kräftig rotieren und brachte gleich fünf Neue: Rode, Xabi Alonso, der wiedergenesene Robben, Götze und Lewandowski spielten für Juan Bernat, Rafinha, Höjbjerg, Shaqiri und Pizarro, die sich allesamt auf der Bank wiederfanden.
Paderborns Trainer André Breitenreiter beließ es im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Hannover 96 derweil bei zwei Änderungen: Rupp und Ouali verdrängten Vrancic und Koc auf die Bank.
Der Aufsteiger konnte den Bayern eigentlich nur in den ersten sechs Minuten wirklich Paroli bieten. In dieser Phase trat der SCP durchaus couragiert auf, war um Pressing bemüht und durfte durch einen sehenswerten Seitfallzieher von Kachunga sogar den ersten Abschluss für sich verbuchen (4.). Lange sollte es so aber nicht laufen, denn die Bayern ließen ihre Klasse bald aufblitzen und wiesen die Ostwestfalen rasch in die Grenzen. In der achten Minute führte der FCB nach einem tollen Spielzug über Robben, Müller und Vollstrecker Götze bereits mit 1:0.
Der 5. Spieltag
Das Tor zeigte bei den Gästen Wirkung. Die Paderborner schienen in der Folge vor Ehrfurcht zu erstarren, da half auch die Systemumstellung von 4-4-2 auf 5-4-1 nichts - Ziegler rückte aus dem defensiven Mittelfeld nach hinten und gab fortan eine Art Libero. Stoppelkamp agierte dafür im Mittelfeld, während Kachunga als einzige Spitze fungierte. Das war aber alles Makulatur, da im Grunde nur eine Mannschaft spielte: der FC Bayern! Lewandowski (9.), Alaba (11.) und Götze (13.) kreierten Chancen beinahe im Minutentakt, ehe Lewandowski das hochverdiente 2:0 erzielte - das allerdings aus abseitsverdächtiger Position (14.).
Darüber groß diskutieren musste man nicht, zu deutlich war der Kräfteunterschied auf dem Rasen. Die Zahlen sprachen eine deutliche Sprache: Die Bayern hatten im ersten Durchgang viel mehr Ballbesitz (76 Prozent), gewannen die Mehrzahl der Zweikämpfe (55 Prozent), verfügten über eine starke Passquote von 91 Prozent und führten auch die Torschussstatistik an (13:3).
Ouali scheitert an Neuer - Rafinha, der Innenverteidiger
Er sorgte früh für klare Verhältnisse: Robert Lewandowski. picture alliance
Trotzdem hätte Ouali beinahe für einen Paukenschlag gesorgt, als er in der 24. Minute alleine auf Neuer zulief. Weil der Franco-Algerier den Weltmeister-Torwart nicht bezwingen konnte, änderte sich am Spielverlauf nichts. Beim Pausenpfiff blieb nur noch zu konstatieren, dass die Führung durchaus höher ausgefallen wäre, hätte der FCB den Abschluss konsequenter gesucht (Robben, 32.; 36.; Götze, 42.).
Beide Trainer reagierten in der Pause: Breitenreiter brachte Koc für Heinloth und zog dafür Wemmer nach hinten. Auf der Gegenseite fehlte Boateng, der in der Innenverteidigung fortan von Rafinha vertreten wurde. Am Spielverlauf änderte sich nichts, wenngleich das Tempo geringer wurde. Das lag zu einem Großteil aber an den Münchnern, die es ruhiger angehen ließen, das Zepter dabei allerdings nicht aus der Hand gaben.
Routinierte Bayern geben den Sieg nicht mehr aus der Hand
Der FCB kontrollierte sowohl Ball als auch Gegner, riss sich jedoch kein Bein aus, um zu weiteren Einschussgelegenheiten zu kommen. Der SCP schien damit zufrieden, durfte er nun ab und an sogar am Spiel teilnehmen. Die eigene Hälfte verließen die Ostwestfalen freilich nur ganz selten. Das alles führte dazu, dass die Begegnung im weiteren Verlauf relativ ereignislos vor sich hin plätscherte.
Durch eigene Unkonzentriertheiten brachten die Münchner sich wieder ein wenig in Bedrängnis. So musste Xabi Alonso in letzter Sekunde vor dem lauernden Koc klären (58.), der später auch noch in Neuer seinen Meister fand (70.). In der 78. Minute räumte der Rekordmeister schließlich alle Restzweifel aus dem Weg: Müller scheiterte noch an einem guten Reflex von SCP-Schlussmann Kruse, der gegen Götzes Abstauber allerdings nicht ausrichten konnte - 3:0. Damit stand fest, dass die Münchner auch das 18. Bundesliga-Duell in Folge gegen einen Aufsteiger gewinnen würden. Nur die Höhe stand noch nicht fest. Müller sorgte letzten Endes in der 85. Minute noch für den 4:0-Endstand und besiegelte zugleich die erste Bundesliga-Niederlage der Paderborner.
Für beide Mannschaften geht es am Samstag (15.30 Uhr) weiter: Bayern München reist zum 1. FC Köln und will dort seine Bilanz gegen Aufsteiger weiter ausbauen, Paderborn empfängt zeitgleich Borussia Mönchengladbach.