Kölns Trainer Peter Stöger tauschte im Vergleich zum 0:0 gegen Augsburg einmal Personal aus und schickte Nagasawa für Gerhardt auf den Rasen.
Schalkes Coach Roberto di Matteo hatte gegenüber dem 3:2-Erfolg gegen Stuttgart drei Neue an Bord: Für Matip, Farfan (beide Bank) sowie Huntelaar (Gelbsperre) setzte er auf Höger, Boateng und Draxler.
Köln startete druckvoll und hatte in der Anfangsphase das Heft fest in der Hand. Schon nach drei Minuten brannte es lichterloh im Schalker Strafraum (Ujah, Nagasawa). Immer wieder schob Hector bei den Hausherren über die linke Seite an, Fährmann zeigte sich bei den Flanken aber auf dem Posten. Die Königsblauen S04 verzeichneten im Vorwärtsgang gegen die zweikampfstarken Geißböcke viele Ballverluste, durchdrangen das Defensivdickicht des FC nach Sanés Solo das erste Mal (9.).
Der FC hatte mehr Struktur zu bieten, suchte immer wieder die Flügel, agierte schnörkelloser (Ujah, 17.). Offensive Durchschlagskraft aber entwickelte die aggressive Stöger-Elf trotz besserer Ansätze zunächst genauso wenig wie der Kontrahent, der mehr Ballbesitz, aber kaum Ideen hatte. Ausnahme: Ein schönes Zusammenspiel zwischen Boateng und Draxler mündete in eine seltene Gelegenheit, der deutsche Nationalspieler ließ aber die letzte Entschlossenheit vermissen (27.).
Tolle Kombination mündet in die Führung
Wacher, beweglicher und mit mehr Esprit ausgestattet blieben die Geißböcke, die nach tollem Angriff die verdiente Führung erzielten: Hector initiierte eine Stafette über die linke Seite, Vogts Steilpass brachte Nagasawa halblinks im Sechzehner in Schussposition. Fährmann parierte den Rechtsschuss, aber den Abpraller verwertete Risse, vorher kaum auffällig, aus elf Metern ins verwaiste Tor zur Pausenführung (34.).
Der 32. Spieltag
Würde sich Schalke mit Wiederanpfiff gegen die drohende Niederlage wehren? Zumindest zu Beginn sah dies nicht so aus, gegen weiterhin bissige Rheinländer taten sich die Königsblauen schwer, überhaupt in Tornähe zu kommen.
Der FC, immer wieder unterstützt von seinen lautstarken Fans, blieb defensiv nahezu unbehelligt und agierte in guter Ordnung souverän - und auch vorne blieben die Gastgeber, nun mit Svento für Ujah, gefährlicher als der Gegner. Der Joker unterstrich dies mit einer Großchance, verzog aber nach japanischer Einleitung über Osako und Nagasawa freistehend vor Fährmann (61.).
Di Matteo brachte Farfan und Meyer für Boateng und Draxler, diese Maßnahme belebte auch phasenweise das Spiel von S04 - eine entscheidende Verbesserung der über weite Strecken harmlosen Offensivbemühungen der Gäste aber war nicht zu verspüren. Die Stöger-Elf blieb hellwach, verteidigte weiterhin unaufgeregt wie kompromisslos - und war dem 2:0 nah, als Risse mit einem harten Rechtsschuss Fährmanns Können auf die Probe stellte (81.) und Hector aus spitzem Winkel am Keeper scheiterte (87.).
Jokertor und Jubelstürme
Für die Entscheidung sorgte der eingewechselte Gerhardt: Bei einem Konter spielte Brecko auf Risse, der allerdings in leichter Abseitsposition stand. Dessen Hereingabe verpasste der Kapitän, Neustädters Rettungsaktion aber fand nur Gerhardt, der per Linksschuss den 2:0-Endstand besorgte (89.). Nach dem Schlusspfiff feierten Spieler wie begeisterte Fans den Klassenerhalt.
Köln gastiert am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Mainz. Schalke empfängt gleichzeitig den SC Paderborn.