Eintracht-Trainer Schaaf reagierte auf das jüngste und überraschende 2:0 gegen Borussia Dortmund mit der zu erwartenden Methode, einfach aufs selbe Team wieder zu setzen. Das bedeutete, dass Meier und Seferovic wieder den Sturm bildeten und Stendera dahinter den Ideengeber gab.
Werder-Coach Viktor Skripnik gewann mit seinen Mannen zuletzt zwar auch, doch nahm der Ukrainer im Vergleich zum klaren 4:0 vor eigenem Publikum gegen Aufsteiger Paderborn drei Änderungen vor: Kapitän Fritz kehrte nach Sperre (Gelb-Rot) für Hajrovic (Bank) zurück. Dort nahm auch Sternberg wieder seinen Platz ein, während Galvez (Gelbsperre) gänzlich fehlte. Für die beiden starteten Lukimya und Garcia, der selbst erst eine Sperre abgesessen hatte. Außerdem kehrte Bargfrede nach langer Leidenszeit (Knieprobleme inklusive Außenmeniskus-Operation) wieder in den Kader zurück, dem Elia (aus dem Kader gestrichen) gar nicht angehörte.
Meier belohnt die Eintracht
Eine strahlende Eintracht nach der 1:0-Führung von Alexander Meier (2.v.r.); Bastian Oczipka steht bei seinem Jubelsprung gar in der Luft. Getty Images
Übungsleiter Skripnik hatte sich außerdem im Vorfeld über seinen Gegenüber geäußert: "Es ist eine Ehre, gegen ihn zu spielen." Doch wollte das während der 90 Minuten natürlich verdrängen und die Hessen sportlich überraschen. Das gelang vom Ansatz her durchaus, denn Werder presste früh und kombinierte teils gut nach vorne. Doch Chancen sah die Partie hüben wie drüben nicht. Erst ein Freistoß an der Strafraumkante für die Hessen sorgte dann mal für etwas Aufregung, doch Meiers Schuss in die Torwartecke stellte kein Problem für Keeper Wolf dar (20.).
Das stellte dennoch den Auftakt in eine gute Drangphase der Hessen dar, die allerdings minutenlang mit einem erfolglosen letzten Pass scheiterten. Doch nicht so in Minute 33: Chandler marschierte hier mal nach vorne, konnte in der Nähe der Eckfahne gar eine Flanke ansetzen. Diese fand obendrein Inui, dessen aufsetzender Kopfball nach Wolf-Parade an den linken Pfosten sprang. Eine Minute später erreichten die Hausherren dann auch das gewünschte Resultat: Nach einem weiten Einwurf schoss Stendera aus dem Rückraum (zirka aus elf Metern) wieder an den linken Pfosten. Von dort gelangte das Leder zu Meier, der knochentrocken mit links abstaubte und dabei wohl hauchzart im Abseits stand - 1:0 (34.).
Gebre Selassie hat eine Überraschung parat
In den Folgeminuten zeigten sich die Bremer trotz aller Bemühungen zahm im Angriff, es gelang beinahe nichts. Viele Fouls hemmten die Partie obendrein. Doch als alle Frankfurter scheinbar schon den Pausentee rochen, schlugen die Norddeutschen vollkommen überraschend zu - und zwar nach einem Standard: Junuzovic fand mit einer Ecke den stark hochsteigenden Gebre Selassie, der seinen einmal aufspringenden Kopfball im langen Eck versenkte (45.).
Doppelpacker und Frankfurter Versicherung in einem: Alexander Meier. Getty Images
Randnotiz: Prödl musste nach einer harten Grätsche gegen Stendera, nach der der Österreicher zu Recht Gelb sah (21.), mit Knieproblemen vom Feld. Caldirola kam (24.).
Der 14. Spieltag
Seferovic räumt Wolf um und trifft
Durchgang zwei startete mit ersten zähen Minuten. Fouls hüben wie drüben, ungenaue Abspiele ebenfalls. Bis zur ersten richtigen Chance wartete das Publikum bis zur Minute 52, die es gewaltig in sich hatte - inklusive Schiedsrichterdiskussion: Inui schlug von links einen langen Ball in den Strafraum, Wolf konnte nicht fangen und wurde kurz darauf vom mit angezogenem Knie hochspringenden Seferovic abgeräumt. Der Schweizer setzte dann nach und drückte den Ball mit dem rechten Knie über die Linie. Das Erstaunliche für die Grün-Weißen: Der Treffer zählte (52.), obwohl sich der Bremer Torhüter in der Rippengegend verletzt hatte und wenig später durch Strebinger (Bundesliga-Debüt) ausgetauscht wurde (58.). Die Werderaner diskutierten deswegen minutenlang mit Referee Dingert, doch das 2:1 stand fest.
Meier zum Zweiten
Während Haris Seferovic zum Jubel abdreht, krümmt sich Torwart Raphael Wolf am Boden. Getty Images
In der Folge nahm die Partie gewaltig Tempo auf: Nach einer Stendera-Ecke bugsierten Anderson und Aigner mit einer gemeinschaftlichen Aktion den Ball auf die Querlatte (65.), dann hämmerte Kroos auf der anderen Seite das Leder an den rechten Pfosten (66.). Es folgte das 3:1 für die Eintracht: Chandler machte Dampf durch die Mitte, steckte gut durch für Aigner. Der überbrückte mit einem kleinen Heber Strebinger, hob das Spielgerät so an den Pfosten. Von dort prallte der Ball in den Rückraum zu Meier, der einmal mehr seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellte und eiskalt abstaubte - sein zehntes (!) Saisontor.
Tore satt
In der Schlussphase kam dann Bargfrede noch für Kroos zu seinem Bundesliga-Comeback nach langer Leidenszeit (74.). Der Mittelfeldmann durfte damit noch einige Tore miterleben. Darunter das 4:1 von Aigner, der eine von Garcia unterschätzte Flanke wuchtig flach in die Mitte abschloss (76.). Dann das 2:4 aus eigener Sicht, dass Bargfrede selbst über Bartels stark einleitet - Letzterer bediente Caldirola in der Mitte, der abstaubte (79.). Und das 5:2 durch Stendera, der eine Ablage von Inui aus knapp 16 Metern verwertete - und das Sekunden nach dem Treffer der Norddeutschen (80.). Außerdem traf Junuzovic noch zweimal Aluminium - einmal, als Abseits gepfiffen wurde (89.) und einmal nach einer Aycicek-Flanke (90.+2). Es blieb bei diesem Ergebnis, durch das die Eintracht den dritten Dreier in Serie einfuhr.
Die Eintracht reist am kommenden Freitag (20.30 Uhr) nach Hoffenheim, der SV Werder Bremen empfängt einen Tag später (15.30 Uhr) im eigenen Weserstadion den norddeutschen Kontrahenten Hannover 96.