Erst am Dienstag waren sich die beiden Teams im Pokal gegenübergestanden. Dortmunds Trainer vertraute auf dieselbe Startformation, die den 1:0-Auswärtssieg einfuhr. Eintracht-Coach Armin Veh nahm dagegen gleich vier Veränderungen vor: Kadlec (Bank), Flum (angeschlagen, nicht im Kader) sowie die von einer Gelbsperre bedrohten Rode (Bank) und Zambrano (nicht im Kader) rotierten aus der Mannschaft, dafür begannen Rosenthal, Weis, Lanig und Anderson.
Jung patzt, Mkhitaryan glänzt
Die Frankfurter begannen engagiert und erspielten sich in den Anfangsminuten einen Freistoß in Strafraumnnähe und einen Eckball, die jedoch beide ungenutzt verpufften. Die Dortmunder traten ihrerseits erst nach vier Minuten offensiv in Erscheinung. Doch wurden die Schüsse von Großkreutz und Sahin geblockt, ehe Kehl zu hoch zielte (5.). Einem kapitalen Aussetzer von Rechtsverteidiger Jung folgte dann der erste Treffer. Mkhitaryan luchste Jung den Ball ab und sezierte die Viererkette per Zuckerpass auf Aubameyang, der nur noch einzuschieben brauchte (10.).
Die Gäste formierten sich in der Defensive in einem 4-4-2-System mit Aigner und Rosenthal in vorderster Front. Allerdings verteidigten sie nicht sehr geschickt und ließen sich vor allem in den Zweikämpfen immer wieder düpieren. Der BVB spielte hingegen seine Aktionen konzentriert zu Ende. So durfte Aubameyang schon bald seinen zweiten Treffer bejubeln, als er eine von Friedrich verlängerte Mkhitaryan-Ecke aus kurzer Distanz einschoss (21.).
Der 21. Spieltag
Anderson verletzt raus
Dortmund schaltete einen Gang zurück, ohne jedoch die Kontrolle über das Geschehen abzugeben. Die Klopp-Elf überließ ihren Gästen, bei denen Kempf früh den verletzten Anderson ersetzte (33.), mehr Spielanteile und verlegte sich selbst auf das Kontern. Erst in den Schlussminuten der ersten Hälfte schalteten die Hausherren wieder einen Gang höher: Aubameyang spielte einen Tempogegenstoß zu ungenau aus, brachte den Querpass nicht an den mitgelaufenen Lewandowski (39.). Dieser wurde kurz darauf in höchster Not von Russ geblockt (42.). Hochverdient ging es mit einer 2:0-Führung für die Heimelf in die Pause.
Was auch immer sich die Frankfurter für den zweiten Abschnitt vorgenommen hatten – nach nicht einmal 120 Sekunden war das schon wieder obsolet. Djakpa hatte Lewandowski im Strafraum gerempelt, Schiedsrichter Sippel auf den Punkt gezeigt und der Gefoulte eiskalt verwandelt (47.). Die Hausherren hielten anschließend das Tempo weiter hoch. Schmelzer (53.), Großkreutz (55.) und Aubameyang (60.) ließen feinste Einschusschancen aber liegen.
Jojic braucht nur 17 Sekunden
Die Frankfurter erarbeiteten sich in der Folge mehr Ballbesitz, blieben aber viel zu harmlos im Spiel nach vorne. Dortmund hatte das Geschehen jederzeit im Griff. Sahin und Kehl waren immer wieder die Ausgangspunkte für die Attacken über die schnellen Piszczek, Aubameyang und Mkhitaryan. Als letzterer vom Platz ging, schlug die große Stunde eines Debütanten. Mit dem ersten Ballkontakt in seinem ersten Bundesliga-Einsatz staubte Winterzugang Jojic einen Großkreutz-Fehlschuss ab (68.) – nach nur 17 Sekunden! Das war das schnellste Tor eines Debütanten in der Geschichte der Bundesliga.
Das ging schnell: Erst 17 Sekunden war Jojic (rechts) auf dem Platz, als er zum 4:0-Endstand traf. picture-alliance
Frankfurt verstand es in dieser Phase nicht, auf Schadensregulierung zu spielen. Immer wieder rannten die Gäste in das offene Dortmunder Messer, Lewandowski (75.) und Großkreutz (80.) verpassten die konsequente Strafe dafür. Erst in der Schlussphase verteidigte eine nun aufsteckende Eintracht konzentrierter und ließ immerhin keine weiteren Möglichkeiten mehr zu. Für SGE-Coach Armin Veh bedeutet das 0:4 die 100. Niederlage als Bundesliga-Trainer - kein aktueller Coach hat mehr.
Dortmund muss am nächsten Samstag (15.30 Uhr) zum Hamburger SV. Für Frankfurt geht es am Donnerstag (21.05 Uhr) in der Europa League beim FC Porto weiter. Zum nächsten Ligaspiel empfängt die Eintracht am Sonntag (15.30 Uhr) Werder Bremen.