Nürnbergs Trainer Gertjan Verbeek nahm im Vergleich zum 0:3 in Leverkusen einen Wechsel vor. Für Feulner, dessen Einsatz wegen einer Grippe ohnehin fraglich war, rutschte Stürmer Ginczek in das Startaufgebot. Feulner fand sich zumindest auf der Bank wieder.
FSV-Coach Thomas Tuchel kam nach dem 1:3 gegen Borussia Dortmund ebenfalls nur mit einer Änderung aus. Den rotgesperrten Soto ersetzte Junior Diaz. Im Tor stand - trotz abgelaufener Sperre von Keeper Wetklo - erneut Karius zwischen den Pfosten.
Die Hausherren hatten sich nominell offensiver aufgestellt, und tatsächlich ging die Verbeek-Elf mit richtig viel Elan die Partie an. Hasebe setzte früh ein Zeichen mit einem Fernschuss (2.), kurz darauf forderte nicht nur der Japaner wegen eines vermeintlichen Handspiels von Park einen Strafstoß (3.). Die Aufregung war kaum verraucht, da hatte sein Landsmann Kiyotake links im Strafraum zwei Mainzer locker stehen gelassen, flankte butterweich von der Grundlinie auf Nilsson und der Schwede köpfte zum 1:0 ein (5.). Nilsson jubelte, bereits in der Vorsaison hatte er an gleicher Stelle mit zwei Treffern das Spiel zu Gunsten des Clubs entschieden.
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Weiterhin blieb im Grunde nur der Gastgeber auffällig. Mainz wirkte seltsam apathisch, im Spiel der Gäste war kaum Struktur auszumachen und wenn mal etwas nach vorne ging, war ein Nürnberger zur Stelle. So konnte Nilsson einen Schuss von Müller noch zur Ecke blocken (7.). Auf der Gegenseite blieb es munterer. Plattenhardt, mit neuem Vertrag bis 2017 ausgestattet, probierte es aus der Distanz (13.). Chandler flankte unermüdlich von seiner rechten Seite und auch Hlousek prüfte Karius (21).
Ernsthaft in Gefahr geriet Nürnberg nur zweimal. Beide Chancen gingen auf das Konto von Okazaki. Einen Drehschuss des Japaners wehrte Keeper Schäfer zur Ecke ab. Den folgenden Kopfball begleiteten seine Blicke ins Toraus (23.). Mainz stellte um, Choupo-Moting kam früh für Polter (29.), doch bis zur Pause behielt der FCN Oberwasser. Die klarste Möglichkeit zum 2:0 besaß erneut Nilsson nach einem Eckball. Karius wehrte den Kopfball diesmal über die Latte ab (42.).
Nach der Pause wurden die Seiten getauscht, das Bild auf dem Rasen aber blieb. Nürnberg schien dem 2:0 näher zu sein als der FSV dem Ausgleich. Drmic schob den Ball flach auf das verwaiste Tor, Bell klärte im letzten Augenblick (55.). Den folgenden Eckball nutzte Nilsson für einen Torschuss – Okazaki rettete am rechten Pfosten (56.). Ab sofort wurde vermehrt gewechselt. Saller kam für Zimling, beim Club ersetzte Mak Frantz und Feulner Chandler.
Die Schlussphase brach langsam an und Mainz gab dem Kellerkind aus Nürnberg noch eine Denkaufgabe für die letzten Minuten mit. Denn die bis dato eher zurückhaltend wirkenden Gäste wählten plötzlich den Weg durch die Mitte. Park setzte Okazaki ein, der enteilte Pogatetz und Nilsson und schob flach an Schäfer vorbei zum 1:1 ein (75.).
Nürnberg wusste auf diesen herben Dämpfer keine wirkliche Antwort mehr. Und Mainz lauerte nun auf den Lucky Punch. Choupo-Moting vergab die Riesenchance auf den womöglichen Siegtreffer, scheiterte alleine vor Schäfer (84.). Müller verpasste wenig später aus kürzester Distanz (87.). Der FSV war dem Sieg nahe, doch der Schlusspfiff durch Referee Gräfe besiegelte das Remis. Getrübt wurden die letzten Momente der Partie durch ein grobes Foulspiel von Sliskovic, der Schäfer mit gestrecktem Bein im Kung-Fu-Stil anging (90.).
Nürnberg muss nun nächsten Samstag (15.30 Uhr) in Hannover ran. Mainz empfängt zeitgleich Borussia Mönchengladbach.