Lauterns Trainer Krassimir Balakov stellte sein Personal im Vergleich zum 1:3 in Leverkusen einmal um: Kapitän Tiffert kam nach Gelbsperre zurück und ersetzte Gelbsünder Dick. Kirch rückte aus dem Mittelfeld auf die Rechtsverteidigerposition.
Club-Coach Dieter Hecking vertraute auf dieselbe Anfangsformation, die unter Woche den 4:1-Erfolg gegen Schalke perfekt gemacht hatte.
Auf dem Betzenberg erlebten die Fans zunächst einen selbstbewussten Auftritt der Gäste aus Nürnberg. Der Club hatte von Beginn an mehr Ballbesitz und Struktur in seinen Aktionen. Didavi versprühte früh Torgefahr (4.), weit mehr Qualität hatte Chandlers Möglichkeit, als der Rechtsverteidiger nach Balitschs klugem Pass nur die Latte traf (9.). Schusschancen von Frantz und Pekhart (12.) verliehen der Dominanz der Franken in der ersten Viertelstunde weiteren Ausdruck.
Dies änderte sich, nachdem Sukuta-Pasu frei vor Schäfer bedrängt von Maroh die erste gute Möglichkeit des FCK vergeben hatte (18.). Die Pfälzer wurden mutiger, Abel konnte eine Unsicherheit von Nürnbergs Nummer eins per Kopf nicht nutzen (22.). Ins Spiel der technisch besseren Franken schlichen sich Ungenauigkeiten ein, zudem zeigten die "Roten Teufel" mehr Präsenz in den Zweikämpfen. Sukuta-Pasu feuerte drüber (29.) und verteidigte auf der anderen Seite mit Hilfe seines Ellenbogens gegen Maroh - zurecht kein Elfmeter (30.).
Die Balakov-Schützlinge fighteten und schnupperten an der Führung, als Schäfer Fortounis' Distanzknaller entschärfte (35.) und der Grieche wenig später knapp drübernickte (38.). Zwischenzeitlich vergab Mak nach einem Konter überhastet für Nürnberg (35.). Der nächste schnelle Angriff aber brachte die Gästeführung: Didavi verlängerte per Kopf zu Frantz, der direkt zu der nach halblinks startenden VfB-Leihgabe zurückspielte. Der Linksschuss Didavis aus der Drehung war technisch sehenswert, der Ball landete aus 18 Metern genau im rechten Eck (42.).
Der 31. Spieltag
Mit Petsos für Tiffert kam Lautern aus der Kabine. Der Grieche führte sich mit einem Fast-Eigentor unglücklich ein - Sippel rettete per Fußabwehr (47.). Ansonsten passierte wenig: Lautern mühte sich, kam aber gegen defensiv stabile Gäste kaum an den gegnerischen Strafraum. Umgekehrt kam der Altmeister ebenfalls nicht über Ansätze hinaus, Langeweile machte sich breit.
Erst nach einer Stunde kam wieder mehr Leben in die Partie, es folgte eine gute Phase der "Roten Teufel". Abel platzierte einen Kopfball genau auf Schäfer (62.). Insgesamt viel zu passiv wankte Nürnberg, und der eingewechselte Wagner scheiterte nach regelwidrigem Einsatz gegen Maroh frei vor Schäfer am glänzend parierenden Keeper (65.).
Lautern fehlte wie so oft die Durchschlagskraft im Abschluss. Und in der Defensive präsentierten sich die Hausherren schlafmützig: Didavi zog ein unwiderstehliches Solo an und schlängelte sich an drei Lauterern vorbei. Nach seinem Querpass netzte Pekhart aus neun Metern ein (73.).
Damit war die Messe gelesen. Die Pfälzer ließen die Köpfe hängen, der Club vergab in der Schlussphase einen höheren Sieg (Lattenschuss Balitsch, 83.).
Lautern, dessen Chancen auf den Klassenerhalt nach dem 21. vergeblichen Anlauf auf einen Dreier nur noch graue Theorie sind, reist am Samstag (15.30 Uhr) zum Kellerduell nach Berlin. Der Club, der nun beste Karten auf den Klassenverbleib hat, spielt zeitgleich gegen Hamburg.