Hannovers Coach Mirko Slomka stellte seine Startelf im Vergleich zum 2:1 gegen Brügge in der Europa League auf drei Positionen um: Für Cherundolo (Wadenverletzung), Pogatetz (Rotsperre in der Liga) und Abdellaoue (Fußverletzung) standen Chahed, Haggui und Ya Konan von Beginn an auf dem Feld.
Trainer Bruno Labbadia musste beim VfB nach dem 5:0 gegen Hertha BSC auf den verletzten Tasci (Oberschenkelprobleme) verzichten, für den Maza in die Innenverteidigung rückte.
Es tat sich in der Anfangsphase nicht viel vor beiden Toren, was vor allem dem gegenseitigen frühen Attackieren geschuldet war. Viele Mittelfeldduelle und Fehlpässe prägten das Geschehen, echter Spielfluss wollte nicht aufkommen.
96 zeigte Ansätze (Stindl, 8., Schlaudraff, 14.), auf die erste echte Torchance für die langsam die Kontrolle an sich reißenden Niedersachsen mussten die Fans aber bis zur 20. Minute warten: Diouf nickte in Rücklage knapp am Winkel vorbei.
Der VfB war offensiv bemüht, blieb aber bis auf Hajnals Fernschuss (21.) zunächst ohne wirklich nennenswerte Aktion. Anders die Slomka-Elf: Panders Ecke flog von rechts stark angeschnitten in den Fünfer. Diouf und Haggui waren ungedeckt, der Tunesier nickte aus drei Metern hoch ins linke Toreck ein (25.).
Harnik hätte die Schwaben nur zwei Minuten später ins Spiel zurückbringen müssen, doch frei vor Zieler scheiterte der Torjäger am Keeper, ehe Eggimann vor dem nachsetzenden Österreicher rettete. Dieses Versäumnis rächte sich wenig später, und das 2:0 war fast Spiegelbild der Führung: Wieder trat Pander zur Ecke an, in der Mitte erwischte diesmal Diouf das Leder vor Harnik am ersten Pfosten, und der Ball segelte ins lange Eck - erster Treffer des Senegalesen im 96-Trikot (32.).
Diesen verpasste dann Schmiedebach für nun flüssig kombinierende Gastgeber in seinem schon 67. Ligaspiel, als er nach Kvists katastrophalem Fehlpass frei vor Ulreich nur das Außennetz traf (40.), ehe Referee Tobias Welz zur Pause pfiff.
Der 22. Spieltag
Mit Cacau für Gentner und dem Vorhaben, ins Spiel zurückzufinden, kamen die Labbadia-Schützlinge aus der Kabine. Pander machte den Gästen aber einen Strich durch die Rechnung: Pinto brachte eine Ecke von links. Pander erwischte den Abpraller halblinks und zimmerte das Leder aus elf Metern ins rechte Eck (46.).
Stuttgarts Bemühungen verpufften zunächst weiterhin. Zu durchsichtig, ohne die letzte Entschlossenheit und das fehlende Spiel in die Spitze war gegen die sichere Hintermannschaft von 96 nichts auszurichten.
Die Niedersachsen dagegen hatten Lust auf mehr und waren dem vierten Tor näher als der VfB dem Anschlusstreffer - die afrikanische Doppelspitze Diouf/Ya Konan hatte dieses binnen einer Minute zweimal auf dem Fuß (59.).
Das 4:0 fiel dann auch noch unter gütiger Mithilfe der indisponierten Gästeabwehr, die den Ball nicht wegbrachte: Chahed beförderte das Sportgerät in den Sechzehner, Schmiedebach verlängerte und Stindl schoss von halbrechts aus 13 Metern ins rechte Eck ein (73.).
Für Hannover war das Spiel durch, die Spannkraft ging verloren. Zieler ermöglichte Harniks 11. Saisontreffer (75.). Ein Traumtor von Okazaki, der per Seitfallzieher zum 2:4 in den Winkel traf (79.), weckte bei den Schwaben neue Lebensgeister.
Und hätte Zieler Ibisevics Schuss aus sechs Metern nicht mit einem sagenhaften Reflex über den Balken gelenkt (82.), vielleicht wäre sogar noch mehr drin gewesen für die Gäste. Die konnten dann froh sein, in der Endphase gegen zu Hause nach wie vor unbesiegte Niedersachsen (fünf Siege, fünf Unentschieden) nicht noch das fünfte Gegentor zu kassieren.
Hannover steht am Donnerstag das Rückspiel in der Europa League in Brügge bevor, ehe in der Liga am Sonntag (17.30 Uhr) der schwere Gang zu Meister Dortmund folgt. Stuttgart empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den Sportclub aus Freiburg.