Wolfsburgs neuer Trainer Pierre Littbarski setzte nach der 0:1-Niederlage in Hannover auf zwei Änderungen, stellte Hasebe und Helmes für den suspendierten Diego und Josué in die Startelf.
Hamburgs Coach Armin Veh tauschte derweil dreimal im Anschluss an die 0:2-Niederlage in Nürnberg. Jansen, Petric und Mathijsen standen nach langer Verletzungspause erstmals wieder in der HSV-Startelf. Pitroipa, Kacar (Rotsperre) sowie Elia blieben draußen.
Die Partie begann schwungvoll vor ausverkauftem Haus. Die Littbarski-Elf und die Gäste aus Hamburg gingen schnell hohes Tempo, Zweikämpfe wurden mit viel Einsatz geführt. Tuncay setzte einen ersten Warnschuss für die Niedersachsen knapp links vorbei (13.), Jansen vergab nach 18 Minuten die erste große Chance auf die HSV-Führung.
Und der Bundesliga-Dino kam in der Folge besser auf, schaffte es vor allem über die Flügel Druck auf die Hausherren auszuüben. Petric vergab aus der Distanz (20.), Aogo schoss aus der linken Strafraumhälfte vergebens (22.), und Jansen und Ben Hatira verpassten beide haarscharf nach butterweicher Ze-Roberto-Flanke (29.). Wolfsburg konnte sich seltener in Szene setzen, nur Dejagah fasste sich einmal ein Herz, zielte jedoch über das Tor (27.).
Ein ungestümes und hartes Einsteigen von Kjaer gegen Petric im eigenen Strafraum brachte die Hamburger dann in Front - der Däne kassierte für seinen Lapsus Gelb, musste dann vom Strafraumrand aus mit ansehen, wie Petric das Spielgerät ebenso wuchtig wie platziert ins rechte obere Eck bugsierte (32.).
Der 22. Spieltag
In der Folge spielte Wolfsburg bis zum Kabinengang auf den Ausgleich, meist wurden Angriffe über links durch Schäfer und Tuncay vorgetragen. Doch in der Mitte vergab binnen kürzester Zeit der ehemalige Torschützenkönig Grafite gleich dreimal das 1:1. Mit dem Kopf (37.) klappte es nicht, bei der Ballannahme haperte es (38.), und als der Ball dann doch aufs Tor kam, war Rost zur Stelle (40.).
In Durchgang zwei bezeugten die "Wölfe" zu Beginn zumindest den Willen, den Rückstand wettzumachen. Das sollte vor allem über Distanzschüsse funktionieren. Helmes (55.) und Tuncay (57.) trafen das Tor aber nicht. Das Spiel verflachte jetzt etwas. Hamburg ließ es etwas ruhiger angehen, Wolfsburg fehlten die Mittel, um die Gäste noch zu knacken. Auch der Doppelwechsel Koo und Mbokani für Dejagah und Grafite (64.) brachte keine neuen Erkenntnisse. Sekunden später das erste Lebenszeichen der Gäste nach dem Wechsel - und was für eins! Van Nistelrooy vergab freistehend vor Benaglio die Entscheidung (64.).
Das Glück vor dem eigenen Tor verließ die Gastgeber in der gegenüberliegenden Spielhälfte. Der HSV kam nicht mehr ernsthaft in Gefahr, die drei Punkte doch noch abgeben zu müssen. Wolfsburg war das Bemühen zwar nicht abzusprechen - Koo versuchte es noch zweimal (75., 78.) - doch die besseren Chancen hatte weiter Hamburg. Ben Hatira ließ das 2:0 aber liegen (83.) - am nicht unverdienten Sieg der Gäste änderte dies freilich nichts mehr.
Wolfsburg muss nun reisen, spielt am kommneden Samstag in Freiburg vor. Der HSV empfängt bereits am Mittwoch St. Pauli zum Hamburger Derby.