Schreit seine Freude hinaus: Torschütze Huszti nach dem 1:0 (re.). Schlaudraff eilt zum gratulieren. dpa
Hannovers Coach Dieter Hecking reagierte auf die 0:2-Niederlage in Stuttgart mit drei personellen Umstellungen. Huszti, Yankov und Balitsch waren neu im Team, Cherundolo, Lala und Rosenthal rotierten raus. Bei der Borussia sah Trainer Jos Luhukay nach dem 3:2-Sieg gegen Bremen keinen Grund, an seiner ersten Elf etwas zu ändern.
Gladbach begann die Partie sehr defensiv eingestellt. Bei Ballbesitz Hannover zog sich die Luhukay-Elf in die eigene Hälfte zurück und verteidigte eng aufgestellt erst ab der Mittellinie. Gegen dermaßen ausgerichtete Gäste tat sich 96 lange Zeit richtig schwer. Nur ganz selten fand sich für die "Roten" eine Lücke um den ansonsten verstellten Strafraum der Borussia, die wenigen Male, die ein Akteur frei zum Flanken kam, vergab der Gastgeber kläglich.
Einen ersten Rückschlag musste Gladbach nach nur wenigen Minuten einstecken. Kapitän Paauwe ging mit Oberschenkelproblemen vom Platz und wurde durch Coulibaly ersetzt (16.). Doch die Borussia steckte die personelle Umstellung gut weg und kam gegen teils unsicher agierende Hannoveraner zu ersten Einschusschancen. Marin scheiterte aus kurzer Distanz nur knapp an Enke (17.).
Der 4. Spieltag
Den recht ideenlosen Gastgebern bescherte Baumjohann mit einem ungeschickten Einsteigen im Strafraum gegen Forssell die große Möglichkeit zur Führung. Huszti nahm die Verantwortung vom Punkt auf sich, scheiterte jedoch mit einem schwach getretenen Elfmeter an Heimeroth (28.). Kurz darauf war die Welt des Ungarn aber wieder zurecht gerückt. Entschlossen setzte er einer Vorlage von Bruggink nach und schoss sich den Frust mit einem satten Versuch ins linke Eck von der Seele (32.). Christian Schulz musste anschließend mit einer Oberschenkelzerrung gegen Ismael ausgewechselt werden (33.).
Hannovers Torbann war gebrochen, jetzt spielte die Mannschaft von der Leine auch deutlich selbstbewusster. Die Belohnung strichen die Niedersachsen dann noch vor dem Seitenwechsel ein. Ein schneller Konter landete bei Schlaudraff, der Heimeroth mit einem traumhaften Lupfer chancenlos zurückließ (43.).
Und sofort nach dem Seitenwechsel erwischte es die Borussia noch schlimmer. Mit einem einzigen Pass war die Abwehrreihe überwunden und Forssell durchgebrochen. Dessen uneigennütziges Abspiel verwandelte Huszti aus elf Metern mühelos zum 3:0 (47.). Doch Gladbach gab sich nicht auf und kam quasi postwendend wieder auf. Bastian Schulz vertändelte im Spielaufbau gegen Baumjohann und Friend zeigte sich vor dem Tor eiskalt (54.).
Spielstarker Finne: Forssell (li.), hier im Duell mit Callsen-Bracker. dpa
Hannover wackelte nun, die Gäste hatten Morgenluft gewittert. Aber ein unwiderstehlicher Antritt von Schlaudraff beendete alle Diskussionen über den Sieger der Begegnung. Der ehemalige Münchner angelte sich das Spielgerät im Halbfeld, umkurvte in hohem Tempo die halbe Gladbacher Anwehr und traf schließlich von der rechten Strafraumseite mit Übersicht in die Maschen (67.).
Die Niederlage der Borussia hätte sogar noch höher ausfallen können, denn Forssell traf in der Schlussphase nur den Außenpfosten (82.), hatte danach aber mehr Fortune vom Elfmeterpunkt. Der Finne setzte den Schlusspunkt unter eine unterhaltsame Partie, nachdem Daems angeblich Huszti zu Fall gebracht haben soll. Am Ausgang der Partie änderte diese zweifelhafte Entscheidung des Unparteiischen nichts mehr, 96 konnte den ersten Sieg in dieser Spielzeit feiern.
Für die Hannoveraner geht es schon am Freitag weiter: In der BayArena gilt es, gegen Leverkusen zu bestehen. Die Gladbacher hingegen genießen im Parallelspiel gegen Hertha BSC Heimrecht.