Nutzte Mijatovics Fehler eiskalt zur Hoffenheimer Führung: Wellington. picture alliance
Bielefelds Trainer Michael Frontzeck nahm nach dem 2:2 in Leverkusen zwei Wechsel an seiner Startelf vor. Lamey und der wiedergenesene Wichniarek ersetzten den angeschlagenen Schuler (Wadenverhärtung) und Munteanu.
Auf Hoffenheimer Seite wechselte Coach Ralf Rangnick im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Köln einmal. Sanogo kam für Fabricio ins Team. Die Kraichgauer agierten damit - wie in der zweiten Hälfte gegen den FC - wieder im 4-2-2-2. Luiz Gustavo gab den Linksverteidiger, Obasi (rechts) und Ba (links) griffen über die Außenbahnen an, während Wellington und Sanogo im Zentrum begannen.
Auf der Alm entwickelte sich von Beginn an ein interessantes Bundesligaduell zweier Teams, die ihre Stärken auf völlig unterschiedlichen Gebieten hatten und jeweils auf ihre Art versuchten, zum Erfolg zu kommen. Die Arminia gab vom Anpfiff weg Vollgas und versuchte, die Gäste zu überrumpeln. Beinahe wäre der Plan der Frontzeck-Elf aufgegangen, doch sowohl Kirchs Volleyabnahme (4.) als auch Mijatovics Kopfball (10.) landeten nur am Pfosten. Als Tesche dann das Tor getroffen hatte, verweigerte das Schiedsrichtergespann um Babak Rafati dem Treffer die Anerkennung, weil Passgeber Kirch zuvor im Abseits gestanden hatte (11.).
1899 wurde langsam besser, übernahm im Mittelfeld dank spielerischer Überlegenheit das Kommando. Einzig Torgefahr konnte der Herbstmeister vorerst nicht entfachen. Anders die leidenschaftlich arbeitende Arminia, die mit hoher Lauf- und Einsatzbereitschaft dagegenhielt und die nächste Großchance verbuchte. Katongo brachte das Spielgerät aus kurzer Distanz aber nicht an Hildebrand vorbei.
Ein kapitaler Abwehrschnitzer brachte dann die bis dahin eher harmlosen Kraichgauer in Front. Nach einem weiten Ball aus der Hoffenheimer Hälfte hatte Mijatovic alle Zeit der Welt, übersah aber den lauernden Wellington und legte dem Angreifer die Kugel mustergültig mit der Brust vor. Der Brasilainer fackelte nicht lange und netzte aus halbrechter Position ins lange Eck ein - 0:1 (25.). Kucera hatte wenig später die dicke Möglichkeit zum Ausgleich, auch der Tscheche fand aber in Hildebrand seinen Meister (29.).
Die Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs hatte dann nur noch wenig Sehenswertes zu bieten. Immer wieder krümmten sich getroffene Akteure am Boden, viele Unterbrechungen und wenig Spielfluss waren die Folge.
Der 32. Spieltag
Wie schon zu Spielbeginn gehörte Bielefeld auch nach der Pause die erste gute Aktion, Tesche konnte eine Flanke aus dem Halbfeld aus kurzer Distanz aber nicht verwerten (50.). Was beide Teams in der Folge präsentierten, war oftmals weder Fisch noch Fleisch. Sowohl Bielefeld als auch der TSG gelang wenig, Vieles blieb Stückwerk.
Wenn diese auch nicht immer sonderlich durchdacht herausgespielt wurden, so boten sich den Kontrahenten dennoch immer wieder Chancen. Eilhoff hatte gegen Obasi etwas Glück, dass er den Schuss per Gesäß entschärfen konnte (57.), ehe Tesche das 1:1 auf dem Fuß hatte. Von Wichniarek bedient, scheiterte der Armine aber frei vor Hildebrand am überragend reagierenden 1899-Schlussmann (58.). Bas Versuch nach einem misslungenen Wellington-Seitfallzieher blockte mit Sanogo der eigene Mann (62.).
Die Ostwestfalen rannten mit viel Aufwand an, zeigten sich aber alles andere als effizient. Zahlreiche Flanken segelten in Hildebrands Strafraum - Torgefahr: Fehlanzeige! Was die Arminia offensiv zeigte, war an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Die Kraichgauer verteidigten den knappen Vorsprung weitgehend mühelos und nahmen auch Mijatovics zweites Geschenk dankend an. Ba überlief den Kroaten, ehe der Verteidiger den Senegalesen im Strafraum umlegte. Rafati zeigte erst auf den Punkt und schickte Mijatovic dann mit der Ampelkarte zum Duschen. Salihovic verwandelte den fälligen Elfmeter sicher (82.). Es war der Schlusspunkt eines mäßigen Spiels, in der die spielerisch bessere Mannschaft schlicht cleverer agierte.
Bielefeld gastiert am Samstag im Westfalen-Derby beim BVB, Hoffenheim empfängt den FC Bayern München.