Super-Mario (Mi.), umringt und geherzt von seinen Mannschaftskameraden. picture-alliance
Stuttgarts Teamchef Markus Babbel musste nach dem 2:2 in Bielefeld auf Gelbsünder Delpierre verzichten, für den Niedermeier in die Innenverteidigung rückte. Des Weiteren stand Gebhardt für Lanig in der Startelf.
Auf Seiten von Wolfsburg vertraute Trainer Felix Magath im Vergleich zum 4:0 gegen Hoffenheim auf exakt dieselbe Startformation - zum siebten Mal in Folge.
Besser hätte der Auftakt für den VfB vor ausverkauftem Haus und strahlendem Sonnenschein nicht sein können: Hilbert spielte per Hackentrick Träsch an, und der Rechtsverteidiger flankte von der rechten Seite in die Mitte. Gomez sprang hoch und köpfte aus elf Metern in den linken Winkel ein - gerade 28 Sekunden waren da gespielt!
Die "Wölfe" waren unsortiert, Stuttgart bestrebt, sofort nachzulegen: Gomez scheiterte vom rechten Fünfmetereck an Benaglio (3.). Es war deutlich zu spüren, dass der schnelle Rückstand bei den Niedersachsen seine Wirkung hinterlassen hatte, denn vor allem in der Offensive spielte die Magath-Elf ungewohnt fehlerhaft.
Die Schwaben agierten selbstbewusst, mit hoher Laufbereitschaft und Tempo, hatten vor allem im Mittelfeld ein klares Übergewicht. Erst nach einer Viertelstunde fing sich der Tabellenführer, Dzekos Volleyschuss war aber zu schwach, um Lehmann ernsthaft zu gefährden (17.).
Kaum aber hatten sich die Gäste aufgerafft und mehr Spielanteile erkämpft, setzte es schon den nächsten Nackenschlag: Hitzlsperger spielte einen Zuckerpass in den Lauf des gestarteten Cacau, der im Strafraum uneigennützig auf den vollkommen freien Gomez querlegte. Der Torjäger brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten - Saisontreffer Nummer 21 (20.).
Auch in der Folge agierte Stuttgart mit Rückenwind, war trotz nun intensiverer Angriffsbemühungen der "Wölfe" das gefährlichere Team. Einzig Dzeko beschäftigte die Deckung des VfB (25., 31.), eine bessere Qualität aber hatten die Möglichkeiten der Hausherren durch Cacau (31.) und Gomez (33.).
Ein Standard brachte den Spitzenreiter aber ins Spiel zurück: Misimovic brachte einen Freistoß von der rechten Seite in die Mitte. Lehmann flog behindert von Gomez und irritiert von Gentner am Ball vorbei, und Dzeko stocherte das Leder aus fünf Metern ins leere Tor (36.).
Hier greift sich Lehmann die Kugel vor Dzeko. Der Keeper langte nur beim Gegentreffer daneben. picture-alliance
Pech dann für Wolfsburg, das zweimal verletzungsbedingt wechseln musste: Dejagah und Zaccardo kamen für Misimovic und Riether (37., 39.). Bis zum Wechsel wogte die Partie hin und her, Schäfer köpfte vorbei (44.), Hitzlspergers Distanzschuss segelte abgefälscht aufs Tordach (45.).
Der 31. Spieltag
Mit Lanig für Gebhardt starteten die Schwaben im zweiten Abschnitt defensiver. Und tatsächlich standen die Babbel-Schützlinge nun tiefer - die Gäste hatten deutlich mehr Spielanteile und auch bessere Chancen: Zaccardo schob den Ball nach einem Schrägschuss Schäfers und Lehmanns unzureichender Abwehr aus einem halben Meter am rechten Pfosten vorbei (55.) und zielte per Volleyschuss knapp daneben (57.).
Stuttgart suchte sein Heil im Konterspiel, Gomez versemmelte zunächst eigensinnig (60.). Was der Goalgetter aber für den VfB wert ist, bewies er in der Folge eindrucksvoll: Khedira passte vor dem Strafraum zu Gomez, der erfolgreich gegen den freilich zu weit weg stehenden Simunek fintierte und den Ball mit links aus 13 Metern an Benaglio vorbei ins Netz jagte (63.).
Der VfL bewies Moral, blieb in seinen Offensivaktionen aber ohne Esprit und Durchschlagskraft. Auf der Gegenseite vergaben die Gastgeber zunächst die Entscheidung (Cacau, 70.), die dem Mann des Tages vorbehalten blieb: Lanig hatte links am Strafraum gegen Zaccardo viel zu viel Platz und flankte in die Mitte. Gomez köpfte gegen die Laufrichtung Benaglios überlegt ins linke Eck ein (76.).
Der Mann des Tages durfte begleitet von Standing Ovations vorzeitig duschen - Marica kam (79.). Und der Rumäne hatte das fünfte Tor der Schwaben auf dem Fuß, traf aber nur die Latte (86.). So blieb es beim 4:1, die Revanche für das spiegelgleiche Hinspielergebnis war dem VfB eindrucksvoll gelungen.
In der kommenden englischen Woche empfängt der VfL am Dienstag den BVB, Stuttgart ist am Mittwoch auf Schalke zu Gast.