Verkehrte Welt: Hamburgs Offensivkraft Pitroipa verteidigt gegen VfB-Abwehrrecke Magnin. picture alliance
Beim VfB Stuttgart gab es im Vergleich zum jüngsten 2:1 in Bochum folgende personelle Änderung: Marica stürmte an Stelle von Cacau (Gelb-Sperre).
Hamburgs Trainer Martin Jol brachte nach dem 3:1-Erfolg gegen Manchester City im UEFA-Cup Guerrero, Tavares und Boateng für Petric, Jarolim (Gelb-Rot) und Benjamin.
Der HSV kam nach drei Bundesligasiegen in Folge und dem Erfolg gegen Manchester mit breiter Brust daher, spielte sofort im Vorwärtsgang. Da der VfB ebenfalls sein Heil in der Offensive suchte, entwickelte sich eine muntere Partie. Den ersten Aufreger gab's schon in der 8. Minute: Weite Flanke von rechts in die linke Strafraumhälfte zu Gebhart, der den Ball volley nahm und Boateng anschoss. Der Stuttgarter reklamierte Handspiel, es ging aber weiter. Glück für den HSV, die Armhaltung Boatengs war nicht als natürlich zu beschreiben.
Eine flotte Partie ohne größere taktische Fesseln. Beide Teams agierten mit offenem Visier und suchten den schnellen Weg zur Führung. Allerdings verrichteten auch die Abwehrreihen ihre Aufgaben meist mit Bravour, so dass sich die Belastung der Torhüter zunächst in Grenzen hielt.
Der VfB erspielte sich nach und nach ein optisches Übergewicht, musste aber stets auf der Hut vor den schnellen Kontern des HSV sein. Hitzlsperger fand mit seinen Freistößen aus dem Halbfeld keinen Adressaten. Allerdings kam Gebhart auffallend häufig an den "zweiten Ball". Der Ex-"Löwe" hatte seinerseits aber das Visier bei Fernschüssen nicht exakt genug justiert.
Der 27. Spieltag
Pech hatte der Hamburger SV, als Olic kurz vor der Pause das Leder aus 14 Metern knallhart an die Querlatte ballerte.
VfB-Teamchef Markus Babbel brachte nach dem Wechsel den 20-jährigen Angreifer Julian Schuster für Marica. Unabhängig dieser Personalie geriet die Partie ein wenig ins Stocken. Viele Zweikämpfe, zahlreiche Fouls, wenig Spielfluss. So musste zwangsläufig eine Standardsituation für etwas Gefahr sorgen: Hitzlsperger schoss einen direkten Freistoß aus 25 Metern brachial aufs Tor. Rost rettete gerade noch (56.).
Stuttgart bekam nochmal einen Freistoß in aussichtsreicher Position. Diesmal nur 17 Meter vor dem Tor. Doch Lanig scheiterte an der Mauer. Auf der anderen Seite kam der HSV kaum einmal zum Torabschluss. Bis zum Strafraum ging's gut, fast immer über oder mit Olic, doch dann war Endstation.
Luftkampf: Stuttgarts Träsch (re.) gegen Hamburgs Trochowski. picture alliance
Das Bemühen war beiden Teams weiter nicht abzusprechen, allein, es fehlten die Mittel, um erfolgversprechender zu agieren. Zudem hatten die aufmerksamen Defensivreihen ganz einfach zumeist die Oberhand gegen die Sturmkollegen. Auch der Fernschuss wurde als probates Mittel auserkoren, Rost auf Seiten des HSV und sein gegenüber Lehmann glänzten aber mit perfektem Stellungsspiel und Fangsicherheit.
Kurz vor Spielende traf Stuttgarts Nachwuchsstürmer Schieber (20) aus spitzem Winkel nur die Außenseite des Tordreiecks. Auch auf der anderen Seite klingelte Aluminium: Aogo jagte das Leder aus 20 Metern an die Querlatte (90.).
Keiner steckte auf, der VfB hatte das bessere Ende für sich: In der Nachspielzeit flankte Simak von links, Hitzlsperger scheiterte aus zwölf Metern am toll reagierenden Rost, doch der Nachschuss von Gomez saß (90.+2)!
Stuttgart ist am kommenden Samstag zu Gast in Köln, der HSV spielt am nächsten Sonntag daheim im Nordderby gegen Hannover 96. Ohne Mathijsen, der seine 5. Gelbe Karte sah.