Dynamisch will Frankfurts Fink hier an Hannovers Rausch vorbeiziehen. picture-alliance
Die Eintracht lief nach der 0:4-Schlappe in Dortmund auf drei Positionen neu besetzt auf. Trainer Freidhelm Funkel konnte auf Ochs nach abgelaufener Gelbsperre bauen, Bellaid rückte in die Innenverteidigung und der Brasilianer Caio bekam das Vertrauen geschenkt - erst zum zweiten Mal in dieser Spielzeit von Beginn an. Galindo, der noch nicht vom Länderspiel zurück war, Mahdavikia und Toski mussten weichen. Bei Hannover musste Coach Dieter Hecking nach dem 1:1 gegen Bochum auf Forssell (Schulterprobleme) und Schlaudraff (Leistenbeschwerden) verzichten. Hanke und Bruggink rückten nach. Balitsch kam nach Gelbsperre zurück und ersetzte Krebs.
Nach einem verhaltenen Beginn, nur ein Torschuss von Hannovers Bastian Schulz unterbrach eine lange Phase des Abtastens (11.), fasste die Eintracht als erste der beiden Mannschaften Mut und steigerte sich zusehends. Liberopoulos, der zuvor bereits mehrmals mit Abseitsstellungen aufgefallen war, löste sich nach einem Zuspiel von Caio von seinem Gegenspieler und verpasste mit einem Schuss nur knapp das Tor (21.). Nach einem Standard ging die Eintracht dann in Front. Steinhöfer zog eine Ecke von links in den Fünfmeterraum, Liberopoulos zeigte sich diesmal per Kopf treffsicher (25.).
Mit der Führung im Rücken agierte die Eintracht deutlich selbstbewusster. Hannover wurde nun im Spielaufbau empfindlich gestört - die Niedersachsen fanden bis zum Halbzeitpfiff keine Lücke mehr im Deckungsverbund der Hessen - und Frankfurt setzte nun einige gefährliche Angriffe.
Der 14. Spieltag
Die Belohnung folgte noch vor dem Kabinengang. Fenin setzte eine maßgerechte Steinhöfer-Flanke noch an die Latte, im Nachsetzen gelang dann aber Russ doch der Treffer zur komfortablen Pausenführung (40.). Und in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs hätte es gar noch schlimmer für die Gäste ausgehen können. Aber Fenin scheiterte bei einem schnellen Konter mit einem Schuss aus spitzem Winkel (45. +1).
Die Eintracht tauschte zur zweiten Hälfte den Torhüter aus. Nikolov konnte nicht mehr weitermachen, Pröll kam zu seinem ersten Saisoneinsatz. Auch bei Hannover gab es einen Wechsel. Pinto sollte an Stelle von Bastian Schulz die Offensive beleben. Zwar gingen die Niedersachsen nun motivierter und mit mehr Zug an die Sache, doch lag dies vor allem an der nun lauernden Eintracht, die auf den entscheidenden Konter hoffte.
Und nur bei einem Standard von Bruggink wirkten die Gastgeber unsortiert. Aber Hanke verpasste die gute Möglichkeit zum Anschlusstreffer (57.). Danach war die Eintracht wieder am Drücker. Liberopoulos köpfte nach einer Ecke nur knapp über den Kasten (59.), Russ setzte einen Kopfball nach Flanke von Caio im Bogen auf das Tornetz (62.).
Freude Pur bei der Eintracht. Caio (li.) und Liberopoulos (re.) beglückwünschen den Torschützen Russ. picture-alliance
Das Spiel plätscherte nun vor sich hin. Hannover versprühte keine Gefahr, die Eintracht ging allzu sorglos mit Kontermöglichkeiten um. Erst in der Schlussphase wurde es wieder aufregend. Im Mittelpunkt stand dabei eine Entscheidung des Schiedsrichters. Günter Perl zeigte nach einem Duell zwischen Bellaid und Hanke auf den Elfmeterpunkt, nahm die Entscheidung aber nach Rücksprache mit seinem Assistenten doch zurück (83.). Augenblicke später verschaffte Liberopoulos auf Zuspiel von Fenin allen Beteiligten endgültige Klarheit (86.), Sekunden vor dem Schlusspunkt machte es Fenin dann selber und trug sich beim höchsten Saisonsieg der Eintracht auch noch in die Schützenliste ein (90. +2).
Frankfurts Spieler verlassen zum nächsten Spieltag die hessische Metropole und reisen gen Norden. An der Weser geht es am Samstag gegen Werder Bremen. Für Hannover steht ein weiteres richtungsweisendes Duell an. Der krisengebeutelte KSC ist am Samstag Nachmittag an der Leine in Niedersachsens Landeshauptstadt zu Gast.