Erzielte mit einem Freistoß den ersten Treffer: Torschütze Rathgeb wird von Hähnge geherzt. dpa
Nach dem Überraschungscoup beim 3:1-Sieg in Berlin sah Hansa-Trainer Frank Pagelsdorf keinen Grund seine Formation umzubauen. Auch der an der Leiste angeschlagene Agali wurde rechtzeitig fit.
Im Vergleich zum 1:0 gegen Bochum verzichtete VfB-Coach Armin Veh wie angekündigt auf Bastürk, der für die Champions League geschont wurde und nicht mal auf der Bank saß - Farnerud bekam für ihn seine Chance in der Startformation. Außerdem kam auf der linken Abwehrseite wieder Magnin für Boka zum Einsatz.
Stuttgart begann wesentlich engagierter als zuletzt und störte die Rostocker in den Anfangsminuten schon in der eigenen Spielhälfte. So hatten Cacau (4.) und Magnin (6.) früh erste Schusschancen. Der druckvolle Beginn brachte nicht das gewünschte Ergebnis, im Gegenteil ereilte die Schwaben ähnliches, was zuletzt in Bremen passierte, nämlich zwei schnelle Gegentore.
Mit einem herrlichen Freistoß aus 22 Metern brachte zunächst Rathgeb die Hansa-Elf in Front (16.). Zwei Minuten später konnten sich die Stuttgarter nach einem Freistoß nicht befreien, schließlich schob Hähnge den Ball im Strafraum Orestes zu, der aus kurzer Distanz locker einschoss (18.). Fast im Gegenzug hatte Farnerud mit einem Schuss die Chance den VfB wieder ran zu bringen, doch Wächter parierte (19.)
Rostocker Jubelrudel: Nach dem 2:0 durch Orestes gab es kein Halten mehr. dpa
Rostock fand in der Defensive jetzt zu mehr Sicherheit. Armin Veh reagierte deshalb schon früh und brachte mit Marica für Khedira einen dritten Stürmer (33.). Doch gefährlich war Rostock, vor allem weil bei Stuttgart häufig die Zuordnungen nicht stimmten. So kam Orestes nach einer Ecke von Rathgeb völlig frei zum Kopfball und verfehlte das Tor nur um Zentimeter (37.). Die Offensive der Gäste versuchte es meistens durch die Mitte, zu selten wurde der Weg über die Außenpositionen gesucht.
Der 8. Spieltag
Stuttgart war nach der Pause bemüht den Anschlusstreffer gegen tief stehende Rostocker zu erzielen, aber die Zuspiele waren zu ungenau und Rostock konnte sich immer wieder befreien. Die erste gefährliche Szene denn auch für die Hausherren. Bei einem Konter musste Schäfer in höchster Not außerhalb des Strafraums gegen Langen klären (56.). Armin Veh setzt alles auf eine Karte und brachte mit Ewerthon für Osorio einen vierten Stürmer. Aus dem Spiel heraus gelang weiter nichts, erst nach einer Ecke hatte Tasci die große Kopfballchance - ein Reflex von Wächter verhinderte den Anschlusstreffer (61.).
Urplötzlich wachte der VfB doch noch auf. Marica bediente Gomez, der Wächter umkurvte und aus spitzem Winkel ins leere Tor traf (73.). Drei Minuten später fast der Ausgleich, als Ewerthon frei zum Kopfball kam und nur knapp das Tor verfehlte. Rostock reagierte und schob seinerseits die Offensive wieder etwas an, aber wieder war es jetzt Stuttgart, das die Einschusschance hatte. Gomez scheiterte allerdings an einer Parade Wächters (82.).
In der Nachspielzeit noch Riesenglück für Hansa. Nach einer Ecke traf Magnin nur den Pfosten. Es war die letzte Szene des Spiels.
Nach drei Siegen in Serie reisen die Rostocker am Samstag selbsbewusst nach Wolfsburg. Schwieriger wird es da schon für den VfB, der es am Dienstag mit Barcelona zu tun bekommt und in der Bundesliga am Samstag gegen Hannover bereits wieder unter Zugzwang steht.