Tränenreicher Abschied: Ottmar Hitzfeld wurde vor der Partie unter anderem von Uli Hoeneß verabschiedet. dpa
Ottmar Hitzfeld brachte in seinem letzten Spiel auf der Bayern-Bank im Vergleich zum 3:2 in Duisburg vier Neue: Lahm ersetzte Sagnol (Zerrung) hinten rechts. Zé Roberto, Ribéry und Toni kamen für Ottl, Sosa und Schlaudraff, die allesamt auf der Bank Platz nahmen, herein.
Nach dem 1:0 gegen Nürnberg, dem dritten Sieg in Folge, beließ es Hertha-Coach Lucien Favre bei einer erzwungenen Änderung: Simunic fehlte wegen einer Zerrung, Chahed ersetzte den Kroaten.
Emotionale Momente schon vor dem Anpfiff: Neben Bernd Dreher, Sepp Maier sowie Michael Henke aus dem Trainerteam und Schlaudraff (Wechsel nach Hannover) wurden natürlich auch Oliver Kahn und Ottmar Hitzfeld verabschiedet. Auch die Hertha-Spieler beteiligten sich mit einem Gruß per Spruchband.
Der 34. Spieltag
Ähnlich freundschaftlich ließen es die Berliner auch nach dem Anpfiff des ebenfalls vor dem Spiel verabschiedeten Schiedsrichter Dr. Markus Merk angehen. Die große Hoffnung, sich den zusätzlich über die Fair-Play-Wertung zu vergebenden UEFA-Pokal-Platz zu sichern, schien die in der Kartenstatistik führenden Hauptstädter zu großer Zurückhaltung zu verleiten. Ohne nennenswerte körperliche Gegenwehr konnten die Münchner ihre Spielfreude ausleben. Schnell schlug sich das auch in der Führung nieder, die Toni leicht per Kopf nach Ribery-Flanke erzielte (3.).
Der Ball lief gut in den Reihen des neuen Meisters, Ribery und Schweinsteiger nutzten auf den Außenpositionen ihre Freiheiten. Nicht von ungefähr wurde das 2:0 über rechts vom deutschen EM-Fahrer vorbereitet, wiederum Toni drückte die Kugel per Kopf über die Linie. Den 3:0-Pausenstand durfte schließlich Ribery herstellen, als er im Anschluss an eine Schweinsteiger-Ecke den Ball im linken oberen Eck versenkte.
88 Minuten genoss Oliver Kahn sein "Abschiedsspiel", dann verließ er den Platz. dpa
Der Schwung, den die Hitzfeld-Elf vor der Pause phasenweise demonstrierte, blieb größtenteils in der Kabine. Über weite Strecken sahen die Zuschauer Standfußball beider Teams – bis Podolski einmal antrat und auf Toni querlegte, der nur noch den Fuß hinhalten musste. Der zweite Dreier-Pack und insgesamt der 24. Treffer für den Italiener, der sich damit auch mit gehörigem Abstand die Torjäger-Kanone sicherte.
Doch trotz des Treffers war die Luft raus. München ließ nach und erlaubte den Gästen den ein oder anderen Vorstoß. Bei einem Schuss von Raffael hatte Kahn die Chance, sich einmal auszuzeichnen (72.), Domovchiyski traf nur die Latte. Der eingewechselte Bulgare war noch frei von der allgemeinen Hertha-Lethargie und traf aus kurzer Distanz zum 1:4 (84.).
Es sollte das letzte Tor des Tages und der letzte Gegentreffer in der Karriere von Oliver Kahn sein. Vier Minuten später verließ der 38-Jährige unter Standing Ovations den Platz. Pünktlich beendete auch Schiedsrichter Merk seinen letzten Bundesliga-Auftritt nach einer souveränen Leistung.
Für alle Nationalspieler geht am 7. Juni die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz los, ehe sie in die Sommerpause dürfen. Am 9. und 10. August geht es dann mit der ersten Runde im DFB-Pokal weiter, ehe vom 15. bis 18. August der erste Spieltag der Saison 2008/09 ansteht.