Herthas Trainer Lucien Favre musste seine Startelf im Vergleich zum torlosen Remis in Wolfsburg auf einer Position umstellen. Für den verletzten Fathi rückte von Bergen in die Abwehrkette. Duisburgs Coach Rudi Bommer brachte nach dem 2:0-Erfolg in Bielefeld Georgiev neu in die Mannschaft, da Tiffert wegen einer Gelbsperre passen musste.
Die Hertha kam sehr gut in die Begegnung und beherrschte die Anfangsphase klar. Einziges Manko in den ersten Minuten war der zu leichtfertige Umgang mit den sich bietenden Torchancen. Vor allem Raffael tauchte des Öfteren gefährlich vor MSV-Keeper Starke auf, hatte aber kein Glück im Abschluss, als er mit einem Kofball aus fünf Metern am stark reagierenden Torhüter scheiterte (4.). Im Anschluss an diese Druckperiode brachten die Gäste aber mehr Ordnung in die Defensive und konnten sich so etwas Luft verschaffen.
Der 22. Spieltag
Danach verflachte die Partie zusehends, zwar kontrollierte Berlin weiter das Spiel, die Gäste versuchten nun aber auch mehr am Spielgeschehen teilzunehmen, fanden aber noch keine Mittel gegen die gut organisierte Hertha-Defensive. Beide Mannschaften agierten in dieser Phase aber zu ungenau in ihren Aktionen, so dass Torraumszenen Mangelware waren. Erst Ebert, der von Raffael auf die Reise geschickt wurde, rüttelte die Favre-Elf wieder richtig wach. Sein Versuch aus aussichtsreicher Position zentral vor dem MSV-Gehäuse ging aber am Tor vorbei, nachdem er von Grlic bedrängt worden war (30.).
Nun schalteten die Berliner wieder einen Gang hoch und schockten den MSV mit einem Doppelpack. Dabei sollte sich das Duo Raffael und Pantelic als erfolgreich erweisen. Zunächst köpfte Raffael an die Latte, von dort prallte die Kugel zu Pantelic. Dieser legte wieder auf den Brasilianer ab, der den Ball aus zehn Metern mit dem Außenrist ins linke Eck zirkelte (34.). Die Duisburger Unordnung nach dem Rückstand nutzte dann Pantelic selbst, als er von Raffael bedient wurde und das Leder gefühlvoll über den herauseilenden Starke ins Netz lupfte (37.). Nach diesem Doppelschlag lehnte sich die Hertha erst einmal zurück und konnte beruhigt in die Pause gehen.
In der Halbzeit musste Rudi Bommer wechseln, da Schlicke wegen Adduktorenproblemen nicht weiter machen konnte. Für den Abwehrmann kam Avalos zu seinem Bundesligadebüt. Im Spiel tat sich zunächst wenig, einzige erwähnenswerte Aktion war ein Foul von Friedrich an Ishiaku, der sich dabei seine fünfte Gelbe Karte abholte und somit nächsten Freitag gegen Dortmund fehlen wird (50.). Die Heimelf tat zu Beginn der zweiten 45 Minuten nicht mehr als nötig. Auf der Gegenseite agierten die "Zebras" viel zu einfallslos und kam nie in die gefährliche Zone vor dem gegnerischen Gehäuse.
Das war der 1:0-Führungstreffer: Raffael (re.) zirkelt den Ball mit dem Außenrist ins Tor. Den Duisburgern Schlicke (li.) und Tararache (mi.) bleibt nur das Nachsehen. dpa
Der Gastgeber beschränkte sich meist nur noch auf Konter, während sich Duisburg gegen die konsequent spielende Abwehr der Berliner keine Chancen herausspielen konnte. Anders das Favre-Team, das immer wieder durch schnelle Tempogegenstöße zu sehr guten Tormöglichkeiten kam. Nach knapp einer Stunde hatte der ständige Unruheherd Pantelic seinen zweiten Treffer auf dem Fuß. Der Serbe setzte sich gegen Fernando durch und zog vom linken Strafraumeck Richtung Starke, lupfte den Ball aber Zentimeter am Pfosten vorbei (59.).
Einen Vorwurf musste sich die Heimelf gefallen lassen, nämlich, dass sie den Sack nicht schon frühzeitig zu machte. Angesichts des ideenlos auftretenden MSV musste man zwar nicht mit dem Anschlusstreffer rechnen, dennoch hätte die Partie jederzeit durch ein Tor der Gäste noch einmal spannend werden können. Doch die Begegnung war in den letzten Minuten eher von Auswechslungen geprägt, als dass nochmal Spannung aufkommen sollte. Damit konnte sich der Hauptstadtklub für die nächsten Aufgaben schonen.
Die Berliner spielen wieder am Freitag in Dortmund, während Duisburg am Samstag Hansa Rostock empfängt.